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roger ::: morphologisches memento, flora der vergangenheit
»Die Wiesen, die hier nicht mehr existieren, die üppigen, wilden, mit Hunderten verschiedener Pflanzenarten, die Mischwälder, die verstrüppten, die verschwindenden, deren Unterholz gekämmt und dann beseitigt worden ist, die morphologische Vielfalt der Blattformen, Stämme, sie sind die Antiquitäten der Naturlandschaften, die Flora der Vergangenheit, und während wir es wissen, beginnen wir die Pflanzen bereits im Prozess ihres Sterbens zu betrachten, als Exemplare einer Spezies, die noch da ist, den eigenen Abschied aber schon angekündigt hat.«
(Roger Willemsen, Der Knacks)
Fotorunde ::: wald & wärme
Sehr entspannt aus dem schattenwarmen Wald zurück.
Das ist also Wald im zu heißen Hochsommertrockentag. Die Luft ist so warm wie draußen, mit Schatten, aber ohne Kühle. Dafür in allen Gelenken eine irgendwie innen ruhende geschmeidig ohne Anstrengung erwärmte Freude beim Bewegen. Zahllose Raschelmäuse zeigen sich meinem Objektiv nicht, einmal sogar eine ganze Herde, die sich im flirrenden Schattendunkel nicht fokussieren lassen. Beschließe für jedes nicht erwischte Rascheln eine nichtssagende Aufnahme von weitem Waldboden zu machen. Doch später dann! Meine erste Maus, wenn auch fern & unscharf. Viele Zwietschies, winzig, ebenso unfokussiert, darunter vielleicht auch Schwanzmeisen und ein auf dem Rückweg immer näher an mich ran hüpfender Buchfink. Der Hund Oskar. Hexenkraut, aber keine Knabenkräuter. Waldhitzeimpression.