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knausgård ::: dyp ikke feil

»… for alle andre var jeg unåbar. Jo, i tankene nådde de meg, dem kunne hvem som helst virvle opp, men hva var tankene verdt? Hva var bevisstheten annet enn overflaten på sjelens hav? Annet enn små fargerike båter, drivender plastflasker og rekved, bølger og strømmer, hva nå enn den dagen måtte bringe, øverst oppe i et flere tusen meters dyp. Eller dyp var feil. … hva var bevisstheten annet enn lyskjeglen fra en lommelykt i dypet av an mørk skog?« … Wasserseelentheorien, common ground.

(Karl Ove Knausgård, Min Kamp 5)

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Fotorunde ::: Waldregenbliss

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trisolar ::: zeitdriften

»Kommen Sie mit mir in unsere Welt, die auch Ihre ist. Leben Sie Ihr Leben statt über die Oberfläche der Zeit zu schlittern. Solange Sie einfach nur leben, geht Sie das alles nichts an.«

… Dimensionskatastrophe … »dann geschah etwas Unheimliches … nicht sagen konnte ob nur ein Augenblick verging oder eine Ewigkeit. Es war als überspringe sie etwas, als befände sie sich jenseits aller Zeit … Zeitvakuum … ein Moment der sich nicht in Zeit messen ließ, denn in diesem Moment existierte keine Zeit« … »diesmal weinte sie nicht um Yun Tianming. Ihr Weinen war eine Kapitulation. Nie hatte sie so deutlich begriffen dass sie nur eins von unzähligen Staubkörnern im Wind war, ein Blatt das über den Fluss driftete. Ich ergebe mich. Mochte der Wind durch ihren Körper wehen und die Sonne durch ihre Seele hindurchscheinen, sie ließ es geschehen.«

(Liu Cixin, Drei Sonnen)

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Fotorunde ::: Südbingel

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Fotorunde ::: Flusswiesen

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wallace ::: besen & system

… »das muss kein individueller Zweck sein, er ist unabhängig von einzelnen Personen. Das Erzählen schafft sich seinen eigenen Zweck. Großmutter sagt, alles Erzählen wird zu einer Art System, das alle Beteiligten kontrolliert. – Wie das? – Durch einfache Definition. Jedes Erzählen bringt nicht nur hervor, es begrenzt auch.« … da ist schonmal das System, und der Besen bestehend aus Stil und Bürste kommt später vor. Der Titel … beinahe scheint er entschlüsselbar, im Kopf ist da so ein Gefühl, doch es fehlt, wie es zu formulieren wäre. Irgendwo geht es glaube ich auch noch um die gefühlte Funktionslosigkeit von Lenore sen. die dieser im Altenheim zu schaffen macht. »Dieses Land bringt merkwürdige Menschen hervor. Verstörte Menschen. … und wenn diese Menschen schließlich alt werden, wenn sie erkennen müssen, welche Folgen dieses seltsame abgeschottete Land für ihr Bewusstsein hatte, und ihren Frieden damit machen … und ihre Erinnerungen darin unterbringen müssen, jenseits aller Eindrücke und Gefühle. Eindrücke der Vergangenheit. Erinnerungen: etwas das existiert und nicht existiert. Der Mittlere Westen: ein Ort und nirgends. Eine flüchtige Mischung. In unserer Einrichtung spüre ich diese Flüchtigkeit seit geraumer Zeit.« … Lenores Vater, im Dauermonolog mit ihr. »Obwohl, der Regen auf dem Fenster ist schön, ich gucke auch gerne raus, wenn ich Zeit habe, also nie.« … »Das Wasser ist eisengrau mit Flächen voller Gischt. Der Himmel ist eisengrau nur heller, und zeigt ebenfalls diese gischtigen Flächen.« … das Psychotherapie-Theater: »Desorientierung und Depression stellten sich ein, als die Familienmitglieder versuchten, Glück und In-die-Welt-Entfaltung auf Dingen aufzubauen, die weder mit ihnen noch der Familie zu tun hatten.« … »Ein heller Tag Anfang September, alles trocken, die Sonne hängt sehr konkret am Himmel, die Wärme kommt eindeutig von dort, der Tag selbst hat, sogar am Mittag einen kalten Kern.«

Die Planung der Wüste. Selten eine effizientere Besprechung erlebt. »Gouverneur: Eine Wüste, Gentleman. Ein Bezugspunkt zur wilden Vergangenheit dieses Landes. Ein wüstes Land. … die harte Seite von Ohio. … ein Ort an dem die Leute allein sein können. Ein Ort zum Nachdenken.« … später werden Ausflugsfahrten in die Wüste beschrieben, eigentlich immer in größeren Gruppen … »aber da leben doch Leute? Und nicht gerade wenige. – siedeln wir um. Das Land wird enteignet. Die Wüste duldet keine Menschen. Passt somit hervorragend ins Gesamtkonzept.« … »Schwarzer Sand ist möglicherweise einen Tick teurer, ich muss mal mit den Jungs aus der Sand-Abteilung reden. Aber ich denke so viel kann ich sagen. Bezogen auf das Gesamtprojekt hält sich der Mehraufwand in Grenzen.« … »Great Ohio Dessert. – Joe, ein Spitzenname, ich ziehe meinen Hut. Ihnen gelingt einfach alles. Der Name vermittelt Größe, Einsamkeit und ein echtes Naturschauspiel. Und man erfährt dass die Wüste in Ohio liegt. Hervorragend. – Dann hätten wir also alles, Gesamtkonzept, Wüste, Farbe, Name. Alles was noch fehlt ist das große Ringen mit der Natur.«

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thoreauvian ::: Besen

»Die Natur schwingt immerzu ihren Besen.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch I)

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Fotorunde ::: Park & Teich

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in sich selbst ::: Bewegungen

zu einem der Lieblingsfilme der Concierge. Elemente: Kamelien, Moos, Tempel, Japan. »Die Betrachtung der Ewigkeit in der Bewegung des Lebens.« Phänomenologie.

Zu Anna Karenina, jemand geht in der einfachen Arbeit des Sensens auf. »… während Lewin dieses Sich-Vergessen in der Bewegung genießt, das das Vergnügen am Tun auf wunderbare Weise von den Anstrengungen des Willens loslöst.«

… Sie vergleicht mit anderen glücklichen Momenten des Lebens, zum Beispiel »unterwegs auf unseren inneren Meeren,« unseren Bewegungen beiwohnend und manchmal deren unbeabsichtigte Vortrefflichkeit bewundernd, oder auch die Freude am rein mechanischen Vorgang des Schreibens, »miterlebe wie auf dem Papier Sätze entstehen, die sich meinem Willen entziehen und, indem sie ohne mein Zutun auf dem Blatt Niederschlag finden, mich lehren, was ich will, ohne dass ich wusste oder glaubte es zu wollen … einer Feder zu folgen, die mich trägt … dann erlange ich, in der vollen Gewissheit und Gegenwart meiner Selbst, das an Ekstase grenzt, und koste die selige Ruhe eines Bewusstseins das nur Zuschauer ist.«

(Muriel Barbery, Die Eleganz des Igels)

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thoreauvian ::: jeder auf seinem eigenen Weg durch den Wald

»was fehlende Freunde betrifft, – glücklich ist vielleicht, wer welche vermisst, die nicht durch einen Gedanken ersetzt werden können. Ich habe einen idealen Freund an dessen Stelle für eine gewisse Zeit manchmal wirkliche Personen treten. Letztere vermisse ich öfter, aber den Ersten gewinne ich zurück sobald ich wieder ich selbst bin. … während jeder mit gelassener und unaussprechlicher Freude auf seinem eigenen Weg durch den Wald geht, und sei es auch auf Händen und Knien über Felsgestein und umgestürzte Bäume, kann er nur auf dem richtigen Weg sein.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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Aspekt des Alleinseins ::: sich selbst lauschen

»Spock rief sich zur Ordnung und sammelte seine Gedanken. Genauigkeit konnte auch übertrieben werden, und dann bestand die Gefahr der Ablenkung vom Wesentlichen. … Einsamkeit kennt viele Dimensionen … seiner eigenen Seele zu lauschen« … Spock kannte aufgrund seiner besonderen Natur mehr Formen der Einsamkeit als sonst jemand. Seine eigene, halb Mensch, halb Vulkanier, Einsamkeiten verschiedener Spezies, die Einsamkeit einer Maschine die keinen Zweck mehr erfüllte. … »Aspekt des Alleinseins der sich auf tief verwurzelte Furcht vor der Einsamkeit gründete.«

(Margaret Wander Bonanno, Fremde vom Himmel)

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Fotorunde ::: Natur am Wegesrand Apr ‘20

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wallwitz ::: sich selbst ergehen

Königsberg. Minkowski, Hilbert und ihr Privatdozent Hurwitz, treffen sich beinahe täglich um »in der Sonne spazieren zu gehen und dabei das mathematisch-naturwissenschaftliche Wissen ihrer Zeit zu durchmessen.« Hurwitz einer der jüngsten Dozenten, hat kaum Studenten, sucht sich daher die lauf- und trinkfestesten, »mehr als zwei fand er zunächst nicht, aber bei einer Revolution der Ideen kommt es ohnehin weniger auf die Zahl der Brandstifter an als auf den Erschöpfungszustand des alten Regimes.«

Bei ihren Spaziergängen untereinander so konzentriert, dass es schien sie liefen unter einer Käseglocke »vorbei an der gleichnamigen Gastwirtschaft im Stil eines bayerischen Bierausschanks unter freiem Himmel, der als das größte Alltagsvergnügen in dieser protestantisch-pünktlichen Stadt gelten konnte« … Parkbänke werden links liegen gelassen, »denn die Schritte waren der Takt und die Erdung ihrer Gedanken, die ununterbrochen fortgesponnen und geprüft werden mussten, damit nicht, als hätte sich plötzlich von der Ostsee her eine herbstliche Nebelwand über die Spaziergänger gesenkt, ihre Richtung und ihr Zusammenhalt verlorengingen. Der Gang, die Bewegung, das Ritual waren wesentlicher Teil des Gesprächs, der körperliche Spiegel ihres geistigen Fortschreitens.«

Am täglichen Ziel, ein Apfelbaum in einem Park. »Dort war es wohl an der Zeit innezuhalten und erste Ergebnisse ihres Gesprächs zu fixieren, dessen Inhalt nicht eben leicht verdaulich war. Denn mathematische Gegenstände eignen sich am Ende nur bedingt für Wirtshäuser und Spaziergänge. Man muss sich furchtbar konzentrieren, darf nichts auslassen, hat alles vorsichtig und richtig abzuleiten und zusammenzufügen, darf nichts zittrig im Ungefähren belassen, kann weder mit einem unbegründeten Anfang noch einem offenen Ende leben.«

(Georg von Wallwitz, Meine Herren, dies ist keine Badeanstalt)

… und was für die Mathematik gilt, gilt für das Leben.

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thoreauvian ::: abwechselndes abschweifen

»… und dann habe ich für meine Nachmittagsspaziergänge einen Garten, größer als jeder künstliche Garten … und viel verlockender für mich, – meilenweit Laubengänge … mit frei laufenden und wilden Tieren darin, wie von Anfang an, – mit abwechselnden Land- und Wasserprospekten, und, vor allem, derart abgelegen, dass ich in seinen Labyrinthen äußerst selten einen einzelnen Wanderer treffe. … Man kann zu einsamen Lauben und Bächen und Hügeln abschweifen …«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

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