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Michelle Gurevich | 4.04.17 | UT Connewitz

In abendlicher Nacht auf dem Weg zu einem Konzert, bei dem man im vorhinein eine gewisse Unwissenheit im Gefühl hat, denn das Konzert könnte sich in jede Richtung ausgestalten, alles könnte einen erwarten. Das was man in den Weiten der wirbelnden Welt aus Daten von Mme Gurevich an Videos und Audios findet, hat es verraten, und nicht wenig in gebannte Aufregung versetzt.

Und so findet man sich wieder im ehrwürdigsten Konzertraum der Stadt, in dunklem Licht, und erwartungsvollem Ausblick auf die Bühne auf der diverser musikalischer Zierrat verheißungsvoll schimmert. Die Bühne wird von den zwei begleitenden Musikern betreten und mit raunendem Gespür in bemessener Zeit folgend, der Auftritt von Michelle Gurevich in vaganter Garderobe die indirekt später Thema einer ihrer erzählerischen kleinen Intermezzi für das Publikum sein wird.

Jeder der drei Musiker hat Tasten in Reichweite, Mme Gurevich wechselt zwischen e-Piano und drei Gitarren, der Gitarrist rechts hat ein Klangblech das in ein oder zwei Stücken wirkungsvoll eingesetzt wird, und ein sehr weites Tastenwerk, und die Dame aus Dänemark links hat einen zwei-Tastenaufbau der hörbar auch irgendwo noch ein Drumpad enthalten müsste. Die Synth-Klänge scheinen von der Herausforderung, sich aus den unendlichen Möglichkeiten für eine Klang-Beat-Kombination zu entscheiden, zu erzählen. Aus dem Instrument des Gitarristen ist zu Beginn ein beinahe hölzernes Klackern besonderer Aufmerksamkeit wert, im zweiten Lied ein tremolierender Perlklang wie aus einem Vibraphon oder einer Harfe.

Die Klänge aus den Tasten, Saiten und der Stimme schweben jeder für sich in das Dunkel des putzbröckelnden Raumes über der Bühne und füllen doch den ganzen Saal. Für sich allein, verbinden sich nicht, treideln umeinander wie verloren. Es entsteht ein sehr eigener Effekt, wie als sollte er die Einsamkeit jedes Menschen die in den Liedern durchscheint noch weiter illustrieren.

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darwinian ::: völlig verrückt nach blutweiderich

»Im Jahr 1862 schrieb er seinem Freund Asa Gray, einem bekannten amerikanischem Botaniker, mit der Bitte um mehrere Exemplare. »Um Himmels willen, durchforsten Sie Ihre Gattungen, und wenn Sie mir Samen beschaffen könnten, dann tun Sie dies … Samen! Samen! Samen! Mit den Samen von Mitchella sollte ich zufrieden sein. Aber ach, Lythrium!« Er endete den Brief mit »Ihr völlig verrückter Freund, C. Darwin.««

(Amy Stewart, Gemeine Gewächse)

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