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Brace/Choir | 17.04 | Noch Besser Leben

endlich endlich führt ein Konzert ins Noch Besser Leben, in das kleine Wohnzimmer in dem man mehr oder minder mit auf der Bühne sitzt, wenn man dreist oder alt gefühlt genug ist, sich mit entsprechendem Stuhlmaterial aus einem Stuhlstapel einzudecken.

Die Musik von Brace/Choir, ein surfendes bassmelodisch groovendes und pulsierendes 80erwavepopglänzendes synthflierendes progressiv gitarrenschrammelndes Klangkunstwerk durch das das Echo des non directors cut des Films Donny Darko weht. Zwischen den Liedern taucht man auf, um die Choreografie des Instrumentenshuffle zu bewundern. Die Forscherseele notiert äußerst fasziniert, dass man mit der richtigen Physiognomie und Willensstärke das auf dem eigentlichen Tasteninstrument liegende Keyboard nicht nur mit der Nase spielen, sondern auch den Kopf zum Sliden verwenden kann.

Die lyrisch nicht zu übertreffenden und wortmäandernden Zeilen: our dog is an awesome god, he reigns in the canal in the yard begleiten durch die dunkle nassgeregnete Nacht nach Hause.

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Budzillus | 12.04.14 | Täubchenthal

Eine neue Location wird expediert. Weit- wie hochläufige Räumlichkeiten in dezent gediegener Ausstattung, umrahmt von einem pitoresken Hinterhof, der nach lauem Sommer schreit. Sinnierendes Warten auf einem der zahlreichen Sofas. Bestürzend offene Fließenraumgestaltung. Das Konzert beginnt. Neues Gesicht am Schlagzeug freut sich sichtlich Teil der Band zu sein. Der Klang wird von den einzelnen Personen der Konzertgruppe teils klar und geschmeidiger als je zuvor, teils als etwas von der Holztäfelung aufgesogen empfunden. Die einzelnen Stücke scheinen mit gezielt langsameren Schwung gespielt. Möglicherweise eine Laune resultierend aus der Tatsache dass es sich um ein Intermezzo des aktuellen Studioaufenthalts handelt. Besonderer Glanz liegt diesmal auf der Klarinette. Die E-Saite des Kontrabasses reißt. Die Klarinette stimmt ein Klagelied. Ein Moment vergeht in verzerrtem Heavy-Metal-Gitarrenklang, kürzer als ein Augenblinzeln und genauso unwirklich. Sprachfindungsschwierigkeiten aufgrund zuviel Essens. Wunsch nach der Spielzulassung im großen Saal. Weitreichende Zugaben. Freude. Glück. Ein Budzilluskonzert. Die Konzertgruppe verläßt das Täubchenthal und trifft im spärlich beleuchteten Bereich zwischen Hinterhof, Bauzaun und Straße auf einen balkanesisch gewandeten Japaner, der um Auskunft ersucht, ob hier eine Balkanparty wäre, wieviele Leute da sind, und wie teuer der Eintritt ist. Einer von drei Konzertgängern erscheint der Aufzug des Jabalkanen lediglich exzentrisch. Zwei Konzertgänger votieren dass es sich um eine Verkleidung im Rahmen der Balkanparty handelt. Tags darauf wird mittels Beschreibungsabgleich einer Bewohnerin des Stadtviertels ermittelt, dass es sich tatsächlich um bloße, alltäglich getragene Exzentrik handelte. Eine von drei Konzertgängern genießt seltenes Recht. Ginger Cat doch keine Katze im Meins Deins Unser.

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