fotorunde ::: geisel/snow/wald/kies/n-ice/krik/gleis/moos – Nov/Dez/Jan 23

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fotorunde ::: herbst room Okt/Nov ‘23

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Fotorunde ::: herbst hang wald bliss – Gera Oct 23

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mars ::: sandfarben; Beobachtung alleine nie ausreichend

Sax; »Beobachtung alleine ist nie ausreichend. … sein Denkvermögen war, soweit er das beurteilen konnte, etwa dasselbe geblieben, und er hatte keine Mühe mit den räumlichen und anderen nichtlinguistischen Tests gehabt. Aber wenn er zu sprechen versuchte, traten plötzlich Fehler auf – im Mund und im Verstand. Die Dinge verloren ihre Namen. Seltsamerweise blieben sie auch ohne Namen noch Dinge. Er konnte sie sehen und über sie nachdenken, als Formen oder Zahlen. Formale Beschreibung. Unterschiedliche Kombinationen von Kegelschnitten und den sechs achsensymmetrischen Rotationsflächen, Ebene, Kugel, Zylinder, Katenoid, Unduloid und Nodoid: Gestalten ohne Namen, die aber selbst Namen waren. Eine geometrisch-räumliche Sprache. Aber es zeigte sich dass es schwer war sich ohne Wörter zu erinnern.« Leiht sich die Methode des Gedächtnispalastes aus, nimmt hierzu das Labor in Echus Overlook, und kann in ihr im Geist umhergehen, und legt dort alles Mögliche ab. »… und dann kam manchmal der Name. Aber wenn er ihn kannte und auszusprechen versuchte, war es leicht möglich, dass der falsche aus seinem Mund kam. Er hatte immer in diese Richtung tendiert. Schon früher, vor dem Hirnschaden, war es gelegentlich schwierig gewesen, seine Gedanken in die Sprache zu übertragen, die nicht gut zu der Art passte, wie er dachte.»

»Vernichtung ist Erschaffung. Wie ein kleines Kind werden. Sprache als Raum, als eine Art mathematischer Notation. Geometrische Lokalisierungen im Gedächtnislabor. Lesen. Karten, Codes, Substitutionen, die geheimen Namen der Dinge. Das triumphale Anstürmen eines Wortes. Die Freude am Reden. Die Wellenlänge jeder Farbe nach Wert. Dieser Sand ist orangefarben, braun, beige, siena, umbra, gebrannt-siena, ocker. Der Himmel ist zartblau, lavendel, malve, violett, preußischblau, indigo, mitternachtsblau. Man schaue nur auf beschriftete Farbtafeln, die reiche Intensität der Farben, den Klang der Wörter! Er wollte mehr. Ein Name für jede Wellenlänge des Spektrums. Warum nicht? Warum so knickerig? Die Wellenlänge von 0,59 Mikron ist so viel blauer als die von 0,6. …« … Teile seiner inneren Sprache die völlig aus Klischees bestand, Klares Design, gute Daten. „… durch diese bequemen Formulierungen schnitten, als stammten sie aus einer völlig getrennten Sprache, die neuen Wahrnehmungen hindurch und verlangten Phrasen, weil sie ausgedrückt werden wollten.«

(Kim Stanley Robinson, Grüner Mars)

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Fotorunde ::: Kiesgrube Rehbach, Haltebrache & Verborgene Wiese Okt 23

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Fotorunde ::: freymantis ^3 & leutratalbliss Aug/Sep 23

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The Veils ::: 20.06.23 ::: Frannz Club

Konzertteam Zwei trifft kurz nach mir ein. Schattiger Biergarten, Plausch und zunehmend zeittickend ungeduldiges Warten auf Essen. Hinter uns schlendert Hr Andrews vorbei, was uns etwas unserer Gelassenheit zurückgibt. Manch einer kann sich nur unter Mühen zurückhalten nicht ein Swimming with the Crocodiles als Wunsch auszurufen.

Umrunden das Gebäude um von vorne in das Konzert gelassen zu werden. Konzertraum klein und sehr fein, ein bisschen wie Naumanns wie Hr Walte meint. Die Vorkünstlerin, Nana M. Rose, singt bereits in ihrem sehr bordüren Outfit. In den tieferen Lagen erinnert mich ihre Stimme faszinierend und sehnend sehr an Therese Aune. Weiterhin fasziniert die Bandbreite und Kontrolle ihre Stimme, auch wenn die Lieder an sich und nur sachte mit Piano begleitet, einander sehr ähnlich scheinen. Dabei sehr im Zauber des nach so langer Zeit wieder live und handgemachter Musik in einem dunklen Raum beizuwohnen. Menschenumgeben, unbekannt, doch es fühlt sich alles wohl an bis in den letzten Winkel, selbst zu heiß ist es noch noch nicht.

Umbau, wir tippeln vorfreudig gespannt mehr in die Mitte des Raumes, Stefan pegelt sich auf die optimale Musikabmischzone ein, ich suche mehr nach der optimalen schrägen Blicklage zur Bühne. Irgendwann wird abgedunkelt, ein Shanty das an drunken sailor erinnert, wird abgespielt. Unvermittelt lebendig lebensmunter. Eine Menge Leute betreten die Bühne, ganz links doppelter Tastenturm, zuunterst ein rotes nord piano, ein Mann in frohgemütlich blauweißem Hemd, daneben unter meinem Sichthorizont nochmal etwas tastig-elektronisches, ein Herr mir wilden grauen Locken, der manchmal auch zu Saiten greift. Hoch aufragender Geigenspieler. Dann das wieder großenteils unter meiner Sichtlinie liegende Schlagzeug. Ganz rechts eine Lady am e-Bass. Und in der Mitte nimmt Hr Andrews Hut und Stellung, das alles unter umfassenden Begrüßungsjubel, und möglicherweise ein paar gemurmelten Happy to be here agains.

Und oh haut die Musik live um. Mit dem Einstieg Bullfighter natürlich besonders wuchtsam, aber selbst in ihrem Arrangement ruhige Lieder bekommen durch Energie und dumpfen Sound von Schlagwerk, Gitarrenschrillern, verzückend verdrilltem Fiedelklang und die gewittrig brechende knackende knisternde plötzlich klar und weich werdende Stimme, hin und wieder wunderbar komplimentiert durch den Mitgesang der Dame am Bass, des erzählenden Onkels oder Beschwörers eine sirrende Spannung wie Telegrafendrähte die sich über weites leeres überwiegend steiniges Land spannen. Die aus erlebten Äonen weit überblickende weise Güte im noch immer simmernden anklagenden Zorn eines gefallenen Engels. Es geht vor und zurück durch alle Alben. Die älteren Stücke wirken durch teils instrumentale Ergänzung subtil oder eingebildet anders. Die zwischenmenschliche Wärme in aller knarziger Knorrigkeit die auf den Alben schon immer fühlbar ist, wirkt im Realraum noch viel umfassender, und der immer wieder emporhebende irre Sinn in der predigten Mimensprache noch fassbarer. In all dem ruht die schlichte und weise Poesie der Wörter, Bilder von imaginativem Leuchten beschwörend, immer mal ein bisschen dezent abseits der Mem-Richtung, ein anverwandtes aber nicht ganz das unsere Universum. Nach dem Pausenjubel ein Stück allein auf dem Piano, vom ersten mir unbekannten Album, es geht um eine kleine Stadt, Seefahrt und Wiederkehr am Meer? Dann eines in reduzierterer Besetzung mit war das Geige und Bass. Cradle Song? Der Abend so dicht als dass er nicht anders als schon sehr bald verschwimmen kann. Dem Glück dieses Abends eine von allen Lieblingsbands zu erleben, dem Seelenvollen, und wie die Musik aus dem Vollen geschöpft wird, all die feinen Details, die Perfektion, das Fabelhafte in jedem einzelnen Moment des Arrangements, das akzentuierte, abgehakte, fließende, überschäumende, überlaufende, aufrührende, explodierende, auffangende, und die in ihr liegende lange Zeit; nie ganz genügend festzuhalten.

Alle wieder auf der Bühne, es folgt der aufgeforderte Bandapplaus und das anschließende Rings of Saturn wird den Bandmitgliedern gewidmet. Noch mitten im Gesang schließt Hr Andrews ein kommentierendes an Interlude an, stellt sich besonnen und glücklich beseelt zur Dame am Bass und in der Musik liegt diese besondere schwebend verwehende Süße eines Twin Peaks-Moments.

Hochzuglücklich geht es hinaus in die Nacht, die nicht zu kalt und nicht zu warm ist. Der Chauffeur wünscht sich noch eine Spätisitzpause um weiteres Mate zu laden, Konzerteindrücke werden von einem Teil des Teams bereits wild durcheinanderwirbelnd abgeglichen während andere noch still verarbeiten und einfach wirken lassen, und das Resümee für in vier Stunden ankündigen. Vor den Scheiben fließt die Stadt endlos vorbei, so wie das soeben besungene Universum …

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Fotorunde ::: Gallensuche Gaschwitzlachen, Entenbrücke, Brettschneiderteich, Kiesgrube Rückmarsdorf, Landpartie Schladie Sep 23

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Fotorunde ::: Hauswald & Rosentalteich / Fluss & Nrs Bahndamm & Lindenauer Wiesen Jul/Aug 23

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terzani ::: lesen hören sein

»Ich wusste es war eine Frage der Perspektive. Ist unser Blick auf die Welt eingeschränkt, kommen uns unsere Probleme, unsere Leiden extrem wichtig vor, und unser Tod entsetzlich, undenkbar. Weitet sich der Blick und sieht man die Welt in ihrer Gesamtheit, ihre Großartigkeit, wird unser Zustand, so erbärmlich er sein mag, Teil dieser unendlichen Weite und des ewigen, natürlichen Auf und Ab des Menschen in dieser Welt.« … wie Kunst helfen kann, trösten, erheben. Gibt Orientierung. »Wir sind nicht nur das was wir essen, und die Luft die wir atmen. Wir sind auch die Geschichten, die wir gehört haben, die Märchen über die wir als kleine Kinder eingeschlafen sind, die Bücher die wir gelesen, die Musik die wir gehört, und die Gefühle die ein Gemälde, eine Statue, ein Gedicht in uns geweckt haben.«

(Tiziano Terzani, Noch eine Runde auf dem Karussell. Vom Leben und Sterben)

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Fotorunde ::: Apotheker- & Arenagarten Jun/Aug 23

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Fotorunde ::: Geiseltal Jul & Aug 23

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gormenghast ::: immer wieder besuchen

Flay im Krüppelwald. »… das Geräusch seiner Knie wurde Vögeln und Hasen Tag um Tag vertrauter. Sonnenlichtgestreift, wo der Wald dünner wurde, dunkel wie der Schatten selbst, wo keine Sonne eindrang … die Natur war, wie es schien, so gewaltig wie Gormenghast. Aber als die Zeit verging, lernte er die kürzesten und verborgensten Wege durch Berge und Tal, von Flusslandschaft und Sümpfen zu finden …«

»… starrte abwesend über den unteren Teil des ausgestreckten Arms auf den Schimmer des Grases. Er ruhte sich nicht lange aus, denn er wollte vor der Abenddämmerung in seiner Nordhöhle ankommen. Er war einige Zeit lang nicht dort gewesen, und mit einer Art dunkler Freude hatte er der plötzlichen Eingebung nachgegeben. … der Blick von der Nordhöhle aus war ungewöhnlich. Er schenkte Mister Flay das, was er sich unter Freude vorstellte. Immer häufiger entdeckte er in seinem neuen und sonderbaren Leben dieser Weite, so fern von Gängen und Hallen … etwas das in ihm neue Gefühle hervorrief, ein Interesse an Phänomenen jenseits von Ritual und Gehorsam … die Vielgestaltigkeit der Pflanzen und die verschiedenen Strukturen der Borken, die Mannigfaltigkeit von Fischen und Vögeln und Steinen … sein Vergnügen war von zäher, praktischer Art, und dennoch nicht ausschließlich. Wenn ein Lichtpfeil auf eine dunkle Fläche fiel, hob er den Blick zum Himmel, um die Spalte zu entdecken, durch die die Strahlen hindurchgebrochen waren. Dann kehrte er mit einem Gefühl von Bereicherung zu dem Spiel der Strahlen zurück …

… als die Tage vergingen, merkte er, dass er das Gebiet hier und dort durchstreifte um zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu sein, um mittags die Eichhörnchen bei den Eichen zu sehen, das Heimkommen der Rabenkrähen oder das Sterben des Tages von irgendeinem günstigen Aussichtspunkt den er selbst gefunden hatte.«

(Mervyn Peake, Gormenghast)

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Fotorunde ::: Jena Reh Buchen Wald Orchidee Jul 23

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thoreauvian ::: durch die Vielfalt der Gegenstände ein wenig verwirrt // re: Kiesgrube

»Dies ist mein Jahr der Beobachtung, und ich stelle mir vor dass meine Freunde sich auch mehr der Beobachtung im Freien widmen als je zuvor, gleichsam epidemisch.« Überquert einen Bach, Kühle oder Kühe auf Wiesen, Geist belebt, Erlen, Farne, will zu jedem Spaziergang eine Schlüsselflechte mit Fruchtkörpern finden. »… in dieser Jahreszeit dünkt mich, betrachten wir nicht, wie im Frühling, die größeren Züge der Landschaft, sondern werden von Einzelheiten in Anspruch genommen.« Mir scheint es diese Tage genau andersrum, es ist nun langsam zu heiß als sich nicht nur allein von dem Blick den die Weite bietet, beseelen und glücken zu lassen. »Als vorher die Wiesen überflutet waren, schaute ich weit über sie hinweg zum fernen Wald und den Umrissen der Hügel, die noch ferner waren. Nunmehr sollte ich nicht mehr so viel von ausgedehntem Wasser oder Landschaften zu sagen haben. Man ist durch die Vielfalt der Gegenstände ein wenig verwirrt. Für weite Blicke bedarf es einer gewissen Kargheit und Kahlheit von Details.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch IV)

Wie der Kiesgrubentag. Da da der Bewuchs wiederholend war, war es mehr ein einfach nur gehen und schauen und sein?

Wild karge Schönheit an der Kiesgrube, von oben doch wärmer als in der kühlen Wohnung gedacht, doch mit Hut, und relativ schattigem Weg annehmbar, und der Wind richtet es noch mehr. Der Hinweg mit kleiner Richtungsherausgefordertheit, und der Weg durch den sehr schmalen monihohen Grastrampelpfad wurde auch noch zunehmend dickicht, doch die Schneise ist irgendwann passiert, und es hat mir einen braunen Waldvogel geschenkt. Sonst wieder nur tausend Schachbrettfalter, Ochsenaugen, wenige Weißlinge dazu, und hie und da Dickkopffalter. Es gibt einen Zweispuren-Karrenfeldweg der nach links und rechts führt. Nach Norden Grauammer und diese meiner Seele so wohltuenden wogenden Grasweiten, einmal in ocker und einmal in grausilbergrün. Steppenursprung? Nach Süden wird lange von einem Neuwäldchen der Blick auf die Grube nicht gegönnt, dann, endlich liegt sie da, niedriger Wuchs, Wind volle Wucht von vorne, befestige meinen Hut, und sehe Milanen, Möwen, Staren und Krähen beim Luftgleiten zu. Sehr gelb voll Klee und Kamillenduft, Feinstrahl getestet. Und am Ende Lavendel. Über dem Grubenmeer Sandwolken vom Kiesabbau in der Ferne, und in diesem irgendwie verklärtem Blick kreisen die Lachmöwen. Nach Norden gekundschaftet doch an den interessant werdenden Sandabbruchklippen, nachdem ich schon frei stehende Puschelschafe mutig nah passiert habe, versperrt mir schließlich eine Hundertschaft von Graugänsen den Weg, wer würde sie verscheuchen und stören wollen? So halte ich mich fern, zockele zurück, sehe erst später auf den Fotos die Nilgänse auf der Insel, lasse mich weiter durchpusten und bin sehr froh dass der Weg weiter nach Süden schließlich über eine niedrige Wiese sehr einfach zurück in die Siedlung führt.

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