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Botanisieren ::: langerwartetes zweites Blühen der Phalaenopsis
Ordnung Asparagales, Familie Orchidaceae, Gattung Phalaenopsis
(Passend zum Konzert Xiu Xiu plays the music of Twin Peaks am 1.10.15: Orchideen!)
PGI ::: wöchentlicher Arbeitsbericht: schwarzer Plantagendonnerstag
Es ist Donnerstag morgen. Ich befinde mich gerade im Flur als ich aus Richtung der Plantage ein fallendes Geräusch höre. Eilend erreiche ich die Plantage gerade rechtzeitig um mit so kummervollem wie machtlosen Entsetzen zu sehen wie alle neun Lycopersianer, sich an ihren klettenartig beblätternden Ästchen haltend, von den Fensterbänken und den anderen erhöhten Plattformen in einem wilden Dominoreigen gemeinschaftlich in die Tiefe springen und ineinanderfallen.
!
Es ist der bislang schwärzeste Tag in der langen und meist so erfolgsfrohen Geschichte meiner Plantage.
Es schien ihnen wohl eine gute Idee zu sein, geboren aus jugendlichem Überschwang und Freude über den endlich anbrechenden Sommer, doch nun wo sie in ihrem verhedderten Haufen, etwa 4 qm Boden bedeckend, liegen, wirken sie doch etwas reumütig.
Nach stundenlangem Entheddern, Aufrichten und Abschneiden zahlloser abgeknickter oder für die Unbalanciertheit meiner kleinen grünen Freunde verantwortlichen Äste, die meist dicht mit zukünftigem Ertrag behangen sind, bietet sich ein tieftrauriger Anblick. Jeder einzelne Lycopersianer nur noch ein Schatten seiner einstigen grünen Selbst. Sie wirken alle noch wie unter Schock.
Doch durch die kürzliche und gar nicht genug zu würdigende Entdeckung im frei improviserenden Feldversuch meines geschätzten Kollegen und Institutsleiters A. schimmert etwas Hoffnung hindurch. Auch Lycopersianer haben die Fähigkeit aus abgebrochenen Ästen neu Wurzeln auszutreiben, wenn man sie in Wasser stellt. Neubeginn und Weiterreifung scheinen greifbar. Die Plantage wird zu neuer Pracht erblühen!
Botanisieren ::: rieschl youngsters
The rieschl youngsters seem in a little bit devilish mood and are enjoying their i-love-punk-rock-age … zum Familienalbum
Botanisieren ::: roter Klee vor dem PGI
Horn-Sauerklee (Oxalis corniculata)
… »die Pflanze ist zum Lichtschutz oft rot überlaufen« [wikipedia]
Nils Frahm | 27.04.15 | Schauspielhaus
Freizügig plätschernder Regen begleitet uns zum Schauspielhaus. Nach kurzem Auswringen, Garderobenabgabe und an die plötzliche nicht unwillkommene Trockenheit Gewöhnen weiter zum Einlaß, wir sind etwas spät, doch wie meist, belohnt das Leben genau diejenigen. Die Ränge sind geöffnet! Durch das Hintertreppenhaus geht es hinauf, immer weiter hinauf und wieder hinab in die erste Reihe. Ganz oben im Eingang kurz ein schwindelnder Eindruck, die Bühne liegt weit unten, wie am Grund eines Brunnens.
Der Blick wird als erstes von drei etwa zweimeterhohen kastigen Holzobjekten gefangen. Sie stehen links auf der Bühne, an ihren Seiten sind elektronische Blinkerapplikationen montiert, die flackernd rot und grün … blinken. Die ineinenandergedrungenen nach oben strebenden Formen, die Schachtigkeit der einzelnen Elemente der Kästen wirken wahlweise wie die Orgelbauteile, die sie auch sind, hätten sich aber auch ganz hervorragend auf dem Set der Original Enterprise ausgemacht, als einer der vielen fehlgeleiteten Supercomputer, die Captain Kirk in den Wahnsinn quatscht um Welten zu retten. Desweiteren kann man sich die nicht allzulange Wartezeit damit vertreiben Tasteninstrumente zu zählen. Insgesamt sind es acht. Der Flügel. Der mit der Orgel verbundene dreier-Turm, mit dem zuunterst liegenden Melotron, auf dem drei wertgeschätzte mit Nils Frahm bekannte Damen ihr jeweiliges musikalisches Talent auf immer per Tastendruck abrufbar auf Tonspur gebannt haben; Gesang, Cello, und irgendein Horn soweit ich mich erinnere. Unter der monströsen Schalt- und Drehknopftafel zwei weitere. Und daneben stehend noch ein zierliches aus Holz, das wie die mit einem befreundeten Orgelbauer zusammengeschraubte Orgel selbst gezimmert ist.
Fotorunde ::: hjemmejorden
Auf dem Weg zum Alpinensteig, über diese aufgebrochenen Straßenplatten die mich seit meiner Kindheit begleiten. Melancholie umgibt die Landschaft. Es tröpfelt immer mehr, doch die Luft ist weiterhin wohlig warm, den Weg entlang am Beginn des Alpinensteigs voller Freude eine Begegnung mit einem weißen Flieder, kleinere, weniger dicht gedrängte Blüten, insgesamt zierlicher als die Gartenflieder, doch der Duft versüßt die Luft. Überhaupt, der Duft überall. Die Blüten. Der Waldboden, die Wiesenwege am Alpinensteig. Rauschzustand.
Der Himmel ist langsam dräuend zu nennen. Am Beginn des Alpinensteigs, allein, nur der Frühling, der Flieder, der Regen und ich. Er frischt auf, wird mehr, Vorteil eines kopftuchtauglichen Halstuchs wird entdeckt, ich spanne es über mich wie ein Segel und fühle mich frei, während ein leichter Wind es über mir hält.
Der jetzt beständige Regen läßt mich einen Aufenthalt in einem Wäldchen gegenüber einer Geherkundung bevorzugen. Am Hang gegenüber die Schafe, die ich schon von weitem gehört habe wie einen Jahrmarkt. Diverse kleine Blümchen entzücken. Mit dem Kopftuch in Gedanken in die Zeit von meinen Großmüttern treibend genieße ich das in der nichtsonnigen Natur mit mir sein.
Fotorunde ::: Blütentaumel
Gelungen früh die Arbeit verlassen und mich zum Blütentraum vor dem Grassimuseum aufgemacht. Die Neugier wie die triangulären Baumreihen in sattem Grün aussehen werden, wurde vor dem Frühling bei einem Besuch zum Museumsmittwoch belebt. Wochen später sehe ich in Facebook ein Bild, nicht in grün, sondern in quietschrosa, und beschließe mich in diesem Märchen ebenso auszutoben.
Die Wiese ist bevölkert mit chillenden oder fotografierenden Menschen, sowie einer Hochzeitsgesellschaft. Von ihnen allen geht ein kaum wahrnehmbares Summen aus. Und dann ist da noch das kleine Mädchen des in punkschwarz gekleideteten Vaters mit dem begrüßenswerten Beutel. Das Mädchen ebenfalls schwarz, doch ein fröhliches weißgetüpfeltes kleidschwarz. Es hält zauberhaft ein kleines Sträusschen aus rosa Blüten, was auf eine sehr kunstvolle Weise die Aussage des fck-Beutels des Herrn Papa noch zu sublimieren scheint. (Kleiner fotografischer Frust das zu späte Betätigen des Auslösers.)