Passauer Pfingstopenair

Aufbruch nach Passau mit Astrid. Autofahrt vergeht dank zahlreicher National Geographic Infos von Astrid wie im Flug, und dauert doch zu lang. In Passau keine Zeit mehr bis Astrids Wohnung zu gelangen. Auto kann bei Bekanntem untergestellt werden. Danach schwirren Astrid, Benny, Patrick und ich durch enge, sich windendende, auf- und abführende Passauer Gässchen, durch Bogendurchgänge, über einen der Flüße bis zur Bushaltestelle. Fahrt nach Hauzenberg zieht sich weitaus länger als man es in Erinnerung hatte. Aber endlich sind wir da. Menschen. Staub. Bühne. Festival. Und Schupfnudeln.

Prague Ska Conspiracy. Sehr abwechslungsreicher Ska, vermutlich dank dem Souleinschlag den die Sängerin beisteuert. Band hüpft tiefscharz gekleidet auf der sonnenbeheizten Bühne rum. Schon recht nett. Fotos. Zwischen Franz-Ferdinand-Pop und Kante. Macht live mehr Laune als man beim Zuhausehören vermuten würde. Moneybrother im Sonnenschein. Ja. Sänger hat neue Vokabeln gelernt. Sagt nun nicht mehr ganz stolz und mit reizendem Dialekteinschlag auf »Es ist schön zu sein bei Freunden«. Sondern »es ist sehr gemüt’l'ich hier«. Und sie können wieder nicht genug bekommen. Nach der Zugabe »You know, we really would love to do one more song. But we have a time limit here, so we can’t.« Trotzdem schlägt der Schlagzeuger noch ein paar Takte des nächsten Liedes an, Feuer und Flamme, und kann sich nur mühsam, geknickt und traurig von der Bühne trennen. Agnostic Front. Hard Core. Kommt nicht an die Scheddelspalter-Festival-Bands ran. Shantel and the Bucovina Club Orchestra. Astrid ist schon sehr aufgeregt ob des mit romänischen Volksklängen unterlegten Bühnenumbaus. Und bei den ersten paar Liedern kann man auch gar nicht anders als voller Begeisterung dazu rumzuspringen und tätigt bereits muss-Platte-haben-Überlegungen. Einsetzende Erschöpfung. Zumindest bei mir. Vermutlich nur bei mir. Gibt Sänger und Sängerin. Die Sängerin ist eine wahnsinnsgute Entertainerin, die disco partisani, aber die von ihr begleiteten Lieder sind doch weniger abwechslungsreich. Bei ihren Liedern noch weiter östlicher Einschlag bis ins orientalische, der zwar sehr interessant wirkt aber nicht solange fesseln kann, wie die osteuropäischen Weisen die dem Sänger meist beigefügt werden. Vielleicht doch nicht als ganze Platte, zumal wenn man vor kurzem von Firewater eingenommen wurde. Doch die Stimmung stimmt. Und die Menge, vermutlich alle 7000 Leute die auf der Festivalseite ausgewiesen werden, hüpfen bis zum Schluß mit Begeisterung wie Flummis auf und ab, hin und her. Vermutlich mehr Guaranawein konsumiert als ich. Anspieltipps auf MySpace Borino Oro und Mahalageasca. Schön das live kennengelernt zu haben.

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