Liga der nahrungstechnisch psychisch Beeinträchtigten

Mit a-Post sind die Willkommensunterlagen meiner vebu-Verbandelung eingetroffen, die zur Effizienzsteigerung meiner moralischen Etikette dienen und zum schnelleren Übergang in die zukünftige weiterentwickelte Idealgesellschaft meiner Vorstellung pekuniär beitragen soll.

Aufregend ist’s wie das Öffnen eines Geschenks. Willkommensschreiben, Broschüren, Mitgliedskarte, das Quartalsmagazin sowie zur verblüffendsten Freude Vereinssatzung und Leitbild in behördialer Sprache.

Nun sind zwar Vereinssatzungen für mich ein alter ungebraucht in der Ecke liegender Hut. Doch noch unter des unendlichen Spaßes Beeinflussung, in dessen ungefährer Mitte, die es in Unendlichkeiten zwar nicht geben kann, wohl aber zwischen zwei Buchdeckeln, schwelge ich kurz in der Vision diese sollte ähnlich wie vom nicht figuranten L.A.R.V.E-Mitglied Joelle van Dyne alias Madame Psychosis in Ihrer Sendung ebenso nüchtern emotionslos vor universal wabernder Musik oder alternierend freudvoller Marschmusik vorgetragen werden, wie die Satzung der gesichtsverschleierten Liga der Absolut Rüde Verunstalteten und Entstellten, um dies sodann diesem Blog hinzuzufügen.

Da es weitaus einfacher ist in Visionen zu schwelgen als diese, von Erfahrungen mit Audioaufzeichnungen unbelastet, umzusetzen verbleibt es dabei.

Aus dem Leitbild

»zukunftsfähiger Lebensstilentwurf … unabhängig von einer bestimmten religiösen, spirituellen oder weltanschaulichen … Geschichte der international vegetarischen Bewegung … zukunftsfähiger Ernährungsstil … landwirtschaftliche Kultur in unserer Gesellschaft einzuführen, die vegetarisch bzw. vegan, ökologisch, ethisch und sozial verantwortlich sowie ökonomisch tragfähig … Tierrechte auf Ebene des Ernährungs- und Konsumstiles sowie der Gesetzgebung zu verankern … Weiterentwicklung der Gesellschaft mit den Methoden der Information, Argumentation, des Bietens von Anreizen, der Kooperation mit anderen gesellschaftlichen Akteuren, der gezielten und strategisch begründeten Provokation … Ablehnung physischer Gewaltanwendung gegen Lebewesen und Sachen, aber durchaus … begrenzte Regelverletzung (›Ziviler Ungehorsam‹) … ethische Anlage der Vereinsmittel … Gesamttenor des Auftretens … Teilschritte (insbesondere bei der Ernährungsumstellung) positiv würdigend und unterstützend … generell seriös und sachlich auftretend, in sinnvollen Situationen frech und witzig … Selbstironie … Einsatz abschreckender oder abstoßender Bilder nur im genau begründeten Einzelfall«

Aus der Satzung

»… ›Ehrfurcht vor dem Leben‹ … körperlich-seelisch-geistigen Gleichgewichts … Förderung … Förderung … Förderung … Förderung des Bewusstseins für globale Zusammenhänge, der Toleranz, der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens … Einflussnahme im Sinne der Vereinsziele bei staatlichen und anderen gesellschaftlichen Institutionen … Durchführung von Veranstaltungen … bei Auflösung des Vereins oder Wegfall seines bisherigen Zwecks fällt das Vermögen an die Stiftung VEGETERRA …«

2 Kommentare
  1. Mr. Whity · April 13, 2011 @ 03:39

    “… die zur Effizienzsteigerung meiner moralischen Etikette dienen und zum schnelleren Übergang in die zukünftige weiterentwickelte Idealgesellschaft meiner Vorstellung pekuniär beitragen soll …”
    Hochinteressant! Nicht das ich gleich Vegetarier werden wöllte, aber über die Idealgesellschaft sollte man sich noch mal unterhalten. Am besten mit viel Ouzo!

  2. admini · April 15, 2011 @ 18:13

    Gebongt. Du bringst den Ouzo, trinkst ihn aber bitte auch. Und wir steuern hmmm vielleicht zum Beispiel frisch importierten Krupnik bei.

    Übrigens kann man beim Vebu auch als Nichtvegatarier Mitglied werden, die nehmen kein Blut ab oder so. Und haben gerade auch die Aktion: 2 halbe Vegetarier machen einen ganzen ;-)

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