Anreise Passauer Pfingstopenair

Samstag
Zugfahrt bei sonnenblendendem Wetter nach Regensburg. Alles gelb, alles Raps. Versuch der Stiladaption eines bekannten Reisereportagisten. Regionalbahn stoppt kurz in Gößnitz. Station wirbt mit großen Schildern »Willkommen am längsten Bahnsteig Deutschlands«.

Zug fährt wieder an, die Aufmerksamkeit nun auf den nicht enden wollenden Bahnsteig gelenkt. Was macht eine Kleinststadt wie Gößnitz mit diesen Kilmotern an Bahnsteig? Hoffentlichen brechen sie nicht im Umkreis einen ewigen Wettbewerb vom Zaun, in dem alle Städte gegenseitig um den längsten Bahnsteig ringen. Meter an Meter durch alle Familien der ganzen Stadt an Aktionswochenenden aufgeschüttete Bahnsteige …

Ankunft in Eilsbrunn. Eltern zeigen beglückt den Garten. Glauben mir nicht, dass ich weiß wie ein Himbeerstrauch aussieht. Weiter in die Stadt, mit Lukas ins Kaffee- und Brothaus Aran, sitzen draußen auf den saugemütlichen Holzbänken – die, wie ich später erfahren soll als Freisitzbestückung in Regensburg nicht zugelassen sind. Die Stadt besteht auf einheitliche Metallgitterbestuhlung um ein einheitliches Stadtbild zu wahren. Astrid stößt hinzu. 3 Exil-Regensburger die irritiert die Dirndl- und Lederhosenschwemme in der Stadt begutachten. Früher, ja früher war das nicht so. Auch zur Maidult nicht. Holde Dirndlmaiden müssen mit Taxi zur 15 Gehminuten entfernten Maidult abtransportiert werden, weil Ihre Absätze dem Kopfsteinpflaster nicht gewachsen sind. Weiter zu einem der Jahninselbiergärten mit Nora, und dann weiter zur Klappe. Endlich Menschen wie wir. Und ein Kicker. Leider auch Menschen die öfter und gekonnter am Kicker stehen als wir. Keine gute Erfahrung für das Selbswertgefühl. Lukas füllt Mitgliedsschein des Regensburger Raucherclubs aus.

Sonntag
Muttertag und kein Geschenk. Gehe in den bienenbesummten und hummelbewehrten Garten und beschaffe eines. Hin- und hergerissen zwischen dem Ziel ein ansehnliches Gebinde zu präsentieren, und den Garten nicht zu offensichtlich zu berauben. Noch eine halbe Stunde Zeit bevor wir Astrid abholen. Vater erklärt mir Soduku-Rätsel. Ertappt mich bei mehreren übereilten logischen Fehlschlüssen. Schwester, die Mathe immer hasste, tritt hinzu und verkündet, dass sie keine Zahlenrätsel sondern nur Buchstabenrätsel mag.

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