The Builders and the Butchers ::: Portugal. The Man | 20.06.11 | Werk II, Halle D … Part I

Der gemütlich fabriziös verbacksteinte Gang geradeaus zur sorgenvoll zu groß fürs live Erleben empfundenen Halle des Werk II wird durch den Anblick von dort unerwartet wartender Bekannter gebremst, und von ihr sogleich in die bisher unbekannte Halle D seitwärts abgelenkt, deren räumliche Ausbreitung perfekter gar nicht sein könnte für ein Konzert von Portugal. The Man. Günstigste Vorzeichen für den Abend stellen sich ein. So wie man es mit Fug vom Schicksal erwarten kann, wenn es sich anschickt einem eine herausragende Vorband in den Weg zu schleusen.

Sie formiert sich zahlreich auf der Bühne und der Blick wird von den beiden in gleich schmaler Statur nebeneinandersitzenden Schlagzeugern hypnotisch eingefangen, die im taktvoll um sich Schlagen teils synchron, dann wieder spiegelverkehrt und versetzt eine verzwickt wirbelnde Schlagzeugchoreographie aufführen. Schon allein mit diesem Kniff der Besetzung hätten The Builders and the Butchers mich bekommen.

Die Wirkung gleichzeitig auf Klangkörper treffender Stöcke ist auch unter audiellen Hörpunkten hypnotisch wuchtig, und fügt sich in die solide paukenden Folkchöre zu einem feinmusikalischem Kunsthandwerk zusammen, dessen Etikettierversuch im Namen Bobs of the Stone Age mündet. Vom Sänger, der verfitzt an William Shatner erinnert, eine markig dylanäische Stimme, von den Instrumenten die Schubenergie der Queens of the Stone Age. Weitere optische Auffälligkeiten sind ein entzückend kleines schwarzes E-Banjo das von den Pranken eines Riesen gehalten wird, dessen Kopf eine wiederum sehr kleine schwarze Mütze ziert.

Der Aufbau der Stücke ist abwechslungsreich komplex, erinnert in den abrupt folkloristischen Takt- und Geschwindigkeitsbrüchen an System of a Down, und in den Poren an Murder by Death und an die Filmmusik zu O’Brother where art thou, rattert, knirscht und knattert wie eine schwarze Dampflok durch den staubigen Westen, und hinterläßt dabei ein tief zufriedenes Gefühl. Die symphatische Bande ist auf der Bühne absolut herrlich, Publikumspeformance mitreißend, und natürlich made in Alaska. Der Tonträgererwerb steht fest und zu Hause wird mit ergriffener Freude festgestellt, dass dieser mit einem lautsprechlich deutschem “Dankai” signiert ist. Befreite Tränen des Glücks kullern über strahlende Augen.

William Dylan verabschiedet sich mit der Aussicht auf ein fu*** mind melt durch Portugal. The Man. Er ist ein Mann dem ich glaube dass er weiß wovon er spricht, wenn es um Gedankenschmelzung geht.

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