Church of Misery ::: Monster Magnet | 28.01.14 | Werk II

Welche parallelen Empfindungen entdeckte M. Bloom kürzlich in ihrem Leben?
Nicht gänzlich, aber zum Teil, eduzieren das musikalische Werk Monster Magnets von Dave Wyndorf und das Erzählgut Ulysses von James Joyce erstaunlich ähnliche Gefühlsregungen.

Anlässlich welchen Ereignisses fand diese Entdeckung statt?
Der Besuch eines Konzerts der Band.

Ist B. Moon eine bewundernde Anhängerin der Hauptband besagten Konzerts?
So kann man das nicht sagen. Sie steht der Band ausgeprochen innerlich gespalten gegenüber.

Welcherart ist die Ähnlichkeit der erzeugten Gefühlsregungen beider Kulturprodukte?
Deren prägende Gemeinsamkeit ist das hin- und herwogen zwischen glücklich empfundener Bewunderung und argoniegeprägtem Ausharren.

Ist sie mit derart gespaltener Bewunderung vertraut?
Nein, für gewöhnlich bewundert M. uneingeschränkt und ohne Maß.

Läßt sich diese Ähnlichkeits-Entdeckung auf einen distinkten zeitlichen Punkt festlegen?
Nein und Ja.

Inwiefern läßt sich die zeitliche Festlegbarkeit der Entdeckung verneinen und weswegen bejahen?
Es war ein Erkenntnisprozess, der in dem intuitiven Entschluß für die therapeutische Aufarbeitung des anstehenden Konzerts jene Erzähltechnik zu wählen, die im unbenannt gebliebenen Kapitel des Romans das den Namen Ithaka trägt Verwendung fand, seinen Anfang fand. Der Erkenntnisprozess endete in einer zeitlich punktförmigen Erleuchtung zu Ende des Konzerts.

Welche Begründung für diese Entscheidung fand Mon Bloom damals, vor dieser Erleuchtung?
Weil sie das in dieser Art verfasste Kapitel als unerwartet geschmeidig zu lesend empfand und es für einen Stoff der nicht ihre volle Bewunderung erheischt passend schien.

Lies sich das Gefühl über diese Begründung hinaus auch ergründen?
Wie bereits erwähnt: ja. Im Lauf des Konzerts wurde Babs Moon bewußt dass sowohl die Lektüre als auch das erwartete Konzert in ihr widerstrebende Gefühle von Begeisterung, Entgeisterung, Langeweile, Bewunderung, Glück, Duldung, Ausduldung auslösen und somit in übereinschwingender Empfindungs-Koinzidenz stehen.

Auf der Wikipediaseite über dieses Kapitel findet sich auch das Wort Psychoanalyse-Stil.
Ja, das ist in diesem Fall notwendig.

Wie lassen sich ihre Erwartung und Haltung gegenüber der sie erwartenden Musik beschreiben?
Sie waren widersprüchlicher Natur.

Was erhoffte sie sich positiv?
Satte Gitarrenriffs, wippende Melodik, Lautstärke, tief druchdringende Stimme.

War dies geschehen?
Zutreffend.

Was stand dem gegenüber?
Dieses spezielle Aufheulen der Gitarren, zu lange gleichförmiges Voranschreiten der Komposition, die einschläfernde Monotonie langandauernder Rockbeats.

War dies ebenfalls geschehen?
Zutreffend.

Wie ist M. in diese Situation gelangt?
Geschenk anlässlich des Geburtstages – nicht seines – an Herrn Walte, aka der Ire, aka St. Patrick.

Was war an dieser Tat heroisch?
Der Impuls trotz widersprüchlicher Gefühle die vom Konzertbesuch dringend abraten würden, trotzdem mitzukommen, damit letzgenannter nicht allein dem Konzert beiwohnen müsse.

Was war es nicht?
Ein Geschenk musste her.

Was sprach weiterhin gegen vollkommene Uneigennützigkeit?
Das erste Lied des neuen Albums findet ihre uneingeschränkte Zustimmung. Es muss festgestellt werden, dass sie dieses mehrmals auf dem Musikabspielgerät wiedergab, ohne im geringsten im Sinn gehabt zu haben daraufhin das gesamte Album anzuhören, die Mühe des Tonträgereinlegens also allein zu diesem Zwecke ausführte.

Was gefährdete die Heldentat?
Der kurzzeitige Anschein eine weitere Person, weitaus geeigneter als Begleitung da sie der Musik weitaus mehr zusprach, wolle ebenfalls mitkommen.

Wieso ist dies nicht eingetreten?
Das neue Album gefällt dieser Person nicht.

Hatte M. B. Loom für die geplante psychoanalytische Auseinandersetzung in Nachbereitung des Konzerterlebnisses eine Umschreibung der zentralen Person vorbereitet, die ihre Abneigung gegenüber Lederjackenträgern verschleiert, um nicht vom wesentlichen Ziel der Analyse abzulenken?
Ja. Der Kluftträger. Nein.

Hat sie eine Entschuldigung für ihn?
Seine Herkunft aus einem anderen Zeitalter.

Gab es in Bezug auf die zentrale Person einen verblüffenden Moment?
Ja, beim Betreten der Bühne stellte sich heraus, dass die zentrale Person im Gegensatz zum Babsi Loom gezeigten und bekannten Video, ein Festivalmitschnitt des allseits bekannten Musikstücks Spacelord Motherfucker, geradezu ungeheuerlich verjüngt, gesund, und erholt aussieht.

Was hat bei B. Loom besonderen Eindruck hinterlassen?
Der Wechsel von bereits kraftvoll vorgetragenem doch noch kontrolliertem Gesang des Sängers hin zum noch kontrollierterem dreckig kehligem herausschreiend grollenden Gesang, wie es exemplarisch beim implizit bereits erwähnten I live behind the clouds zu erleben ist.

Was ist ein Fanal?
Keine Antwort.

Gibt es weitere erwähnenswerte Eigenheiten?
Durchgängige Kommunikation mit dem Publikum durch Gebrauch von Gestik beim musikalischen Vortrag, die teils an einen seine Herde segnenden Hirten, teils an einen Politiker der die Massen aufrühren oder beschwichtigend in den Schlaf wiegen will erinnerte.

Wieviele Doubles der z. P. zählte sie im Publikum?
Keines.

Was hat sie daran betrübt?
Zu gerne hätte sie später erzählt, es wären 7 in perfekter Imitation, und 84 in nicht gelungener Ausführung gewesen.

Gab es gar keine Ähnlichkeiten?
Viele der Anwesenden trugen dunkellange Haartracht und dunkle Kleidung, teilweise, doch eher selten, aus toten Tierhäuten, so wie es in der Szene des vorliegenden Musikgenres üblich ist.

Gab es weitere Auffälligkeiten des Publikums?
Die einzelnen Individuen waren meist sehr groß.

Absolut oder relativ zur Größe von Leobab M. Bloom?
Sowohl als auch.

Ist dies ungewöhnlich?
Nein.

Welche erfreulich zu nennende Fügung hat sich in Rahmenbedingung des Konzerts zugetragen?
Der pendelnde und noch nachkränklich geschwächte Alex Pedalus schwang sich begebend trotz und in klikla-klirrender Kälte photondynamisch surrsausend auf seinem fahrenden Rad in das Werk um ebenfalls dem rockenden Ereignis beizuwohnen.

Wurde dadurch nicht doch Babsi Blooms Heroismus zerstört?
Nein, der donierend opfernde Heroismus Leobabs Looms wurde von dieser Tatsache nicht angegriffen.

Warum nicht?
Eine Frage des Verbleibens in der Familia.

Wo sind die Gefährten aufeinandergetroffen?
Wie verabredet in der Nähe der Theke.

Wurden Getränke erworben?
Ja, ein Bier, ein Club Mate, und ein Gin Tonic. Zwei Getränke wurden in einen transparenten Plastikbecher gefüllt. Eines in einen opaken Pappbecher. Die jeweils in einen transparenten Becher gefüllten Getränke glichen sich in Färbung und Schaumbildung.

Gab es im Verlauf des Konzerts weitere erfreulich zu nennende Fügungen?
Ja. Das angehimmelte erste Lied des neuen Albums, I live behind the Clouds, wurde nicht nur gespielt, sondern sogar als erstes Stück wiedergegeben.

Erkannte Mol. Bloom weitere der dargebotenen Stücke?
Ja, auch das zweite und das dritte waren ihr in exakt dieser Reihefolge vom aktuellen Album her vertraut.

Keimte in ihr diesbezüglich ein Verdacht auf?
Ja, der Offensichtliche.

Wurde das Verdachtsmoment aufgelöst?
Ja. Der Verdacht wurde vom anwesenden Fachverständigen nach dem Konzert ungefragt als Tatsache geäußert und somit bestätigt.

Welche von der Musik unabhängige, bedeutende, allgemeingültige Konzertbeobachtung stellte sie an?
Das insbesondere die Ausgabe von Getränken in Bechern das Applaudieren behindern, und somit die Lautstärke der akkumulativen mit orffschen Mitteln gehaltenen Laudatio, immaterieller Lohn der Band, maßgeblich und schändlich reduzieren.

Stellte sie Überlegungen zur Optimierung an?
Ja.

Welcher Art waren diese?
Eine Gurthalterung die sich ähnlich einer diagonal getragenen Umhängetasche um die Schulter hängen liese, und einen Abstellort für den Becher vorsieht.

Hat sie vor diese Idee gewinnbringend zu vermarkten?
Nein.

Welche weiteren Beobachtungen aus dem Bereich Konzertbeobachtung, allgemeingültig, konnten wiederum gemacht werden?
Anwesenheit verirrter, sich gegenseitig ihre Lebensgeschichte erzählender, dabei tapfer gegen die störende Hintergrundmusik ankämpfender Menschen. Davon aber nur 2 real störend. Die eine davon weiblich, während der Darbietung des ersten Lieds des neuen Albums, hörbar über eine Entfernung von 5 Metern und über 2 Publikumsreihen hinweg. Ansonsten lobenswert ruhiges und zivilisiertes Publikum.
Anwesenheit verirrter, umhereilender, dabei notgedrungen drängelnder und schubsender, tragisch zu ewiger Wanderung Verdammter, sich dabei meist in Kleinstherden zusammenfindend, gewissen verwandten Säugetieren die zu tausenden einst über die Prärien streiften nicht unähnlich, den einmal eingenommen Weideplatz der Sinne schlichtweg nie akzeptieren könnend.

Welche Beobachtungen aus dem Bereich Effekte, visuelle?
Weißes Lichtgewitter an der Hallendecke, Lichtblitze scheinen mit den Schlägen des Schlagwerkmannes synchronisiert.

Welche Beobachtungen aus dem Bereich Effekte, auditive?
Verwendung von in der hohen Halle weit verhallendem Hall, der insbesondere im sich größtenteils auf den tragenden Gesang stützenden ersten Lied des neuen Albums seine Wirkung nicht verfehlte, insgesamt aber auch als Grund für verschwommenen Sound ausgemacht wurde.

Welche weiteren wissenschaftlichen Überlegungen und Tätigkeiten stellte Leomon Babs Bloom an?
Analyse der Frage ob am konkreten Standpunkt links des Mischpults und gleichzeitig zwischen Bar und Bühne signifikant mehr ewig Umgetriebene die Ruhelage stören, oder es keine weniger begangene Strecken gibt.

Zu welchem Schluss kam sie?
Das in der Tat der während der Vorband eingenommene Standpunkt ein in dieser Hinsicht höchst ungünstiger gewesen sei, da a) durch das Mischpult die möglichen Feynmanpfade in jener y-Höhe der quantenirrsinnig wabernden Konzertgänger in y-Richtung an diesen x-Positionen reduziert waren, und b) durch die dahinter befindliche Bar der Hauptpulk der ruhelos Wandernden genau diese xy-Position für die Spaltpassage wählte.

Wurden Gegenmaßnahmen ergriffen?
Ja, Wechsel des Standpunkts nach Absprache mit den begleitenden Herren. Neue Position: sowohl in y-Richtung verringert, als auch in x-Richtung von der Bühne aus gesehen, sozusagen im blinden Winkel vor dem Mischpult.

Welche nicht allgemeingültigen, bandspezifischen Beobachtungen gab es zur Vorband?
Die faszinierende kohlrabenschwarze leicht gewellt flutende Haupthaarpracht des japanischen Sängers. Der Gegensatz zwischen dem relativ zierlichen Körperbau und der urgrolltief triefenden Stimme des Sängers. Das urzeitliche Posen und Gestikulieren des Sängers.

Was läßt sich von den anderen Bandmitgliedern sagen?
Signifikante Ähnlichkeit in Farbe, Länge und Volumen der Haare. Dabei bei den Saiteninstrumentisten eher glattes Haar, bei Sänger und Schlagzeuger gewellt.

Gab es in der Hauptband ebenfalls Menschen mit langen Haaren?
Ausschließlich.

Läßt sich dies eventuell auf einen subkulturellen Normungsprozess zurückführen?
Nicht unwahrscheinlich.

Ist auch ein physikalischer Ansatz denkbar?
Wohlmöglich Eigenheiten der genrespezifischen musikalischen Schwingungen und deren Auswirkung auf Haarlänge, -Form und Wachstumsverhalten.

Verbindung beider Ansätze?
Das taktile Wohlbefinden das das Schütteln und schnelle Schwenken derart ausgewucherten Haares verschafft.

Gibt es weitere Indizien dass ein ebensolches Wohlbefinden durch Haupthaarschütteln ausgelöst werden könnte?
Ja. Es ist nach Leoblon Moons Meinung aus allen Werbekampagnen für haarpflegende Waschsubstanzen unzweifelsfrei ersichtlich, dass es sich um eine grundlegende anthropomorphe Erfahrung handelt.

Wären diese Überlegungen weitreichendere Untersuchungen wert?
Der Komplex wird als mögliches Forschungsfeld in den Unterlagen des PGI vermerkt. Erhält aber keine hohe Priorität.

Warum nicht?
Aktuell nicht vorhandenes Personal aus sämtlichen benötigten Fachgebieten.

Welche weiteren bandspezifischen Beobachtungen sind noch zu nennen?
Sie gefällt wesentlich besser als im zuvor angesehenen Youtubeschnipsel erahnbar. Vermutlich zurückzuführen auf bessere Soundqualität des Konzerts.

Wurden wie so oft Ähnlichkeitsassoziationen bei Leomon Bloom ausgelöst?
Ja.

Welcherart waren diese?
Ähnlichkeitsassoziation eins: der finstere Doppelgänger von Lenny Kravitz. Verursacht durch: unerwartet groovende, bluesierende Elemente in der vom Veranstalter als Doom Rock beschriebenen Musik.
Ähnlichkeitsassoziation zwei: Reignwolf. Verursacht durch: intense Darbietung und musikalische Ausgestaltung.

Womit versetzte der sachverständige Experte Alex Pedalus und Babsi Moon mal wieder in Erstaunen?
Die Feststellung dass die Vorband nicht so überragend gewesen sei, da man ihnen, Church of Misery, eigentlich doch zu sehr anmerken würde, dass sie gerne wie Cathedral wären.

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