PGI Expeditionsbericht & Trivialnotizen | España del Norte | 18. bis 28. September

Keine Postkarten! Keine Bilder.

Fliegen & Aussichten

Noch eine Stunde Flug bis Madrid. Beim Start ein paar schwebende Momente zwischen den Wolken. Unter uns eine Schicht, darüber ebenso, und in einer Sphäre mit uns ein hellblaues Himmelband. Dann darüber hinweg. Die Welt hier oben wie eine endlose Weite von Badeschaum, hin und wieder eine kleine Lücke, in einer Art Flussformation, durch die hindurch Solarflächen silbern aufleuchten. Wolkenklassifikationsnamen treiben durch meinen Kopf. Kumulus, Strato, Nimbus … diese Aussicht. Und dann sind die Wolken wie ein arktisches Eismeer, voller Schollen, aufgehäuft, Plateaus über die man vermeint gehen zu können. Und die alte Frage, sie kommt wieder. Hier im Himmel, so wie Kindertage ihn sich vorstellen. Wie hoch fliegen Seelen? … Jetzt das Meer. Gold gleißend glatt im voranstehenden Sonnenlicht. Der Kollege Institutsleiter recherchiert im Geiste die geographischen Begebenheiten möglicher Flugrouten und folgert: es geht Frankreichs Westküste (genauer gesagt: Aquitanien) hinab. Vor Madrid, eine wie terrageformte, bizarre Landschaft, mit wenigen funkelnden Stauseen gesprenkelt. Von oben sieht sie aus wie ein kubistisches Mosaik in ockerfarbenen Tönen, wenige Feldflächen davon sind mit vereinzelt in Reihe stehenden Bäumen bestückt. Schraffuren und Muster. Die Landschaft mit sanften Wölbungen die in planierte Felder übergehen wirkt wie modelliert … und im Hintergrund ist noch immer das Gebirge im Norden zu sehen. Diese in ihrer Kargheit faszinierende Landschaft werden wir nach Norden durchqueren.

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