Spain | 24.05.16 | Werk II, Halle D

Dehnt sich in einem leider viel zu menschenleeren Raum Musik um so weiter aus um alles auszufüllen? Es gelingt ihr jedenfalls im Fall von Spain. Die einzeln verteilten Barhocker, an einem jedem ein Pärchen sitzend, die Dunkelheit des leicht rauchnebligen Raumes, und die sehr reduzierte und damit bewegend klare und weiche Musik verbinden sich zu einer zur Ruhe gekommenen, beinahe stillstehenden Szenerie, in der jede Schwingung einzeln in den Fokus zu gleiten scheint, jeder Ton umso intensiver bewundert werden kann, und das Staunen über die Perfektion der Musiker von dem geborgenen Glück umhüllt wird, dass die in ihrer vielschichtigen Schlichtheit strahlende Schönheit der Musik in einem zum klingen bringt.

Das Gefühl erinnert manche an Dirty Old Town, andere glänzen mit einer Vorstellungskraft der es gelingt sich Cake ohne Trompete vorzustellen. Zwei Beschreibungen einer Musik die nur leicht an etwas rühren können, was vollkommene Musikhingabe ist. Die meist sehr ruhig abgestuft gesetzten Bassläufe, die sich dann hin und wieder in eine kleine Melodie einfinden, klar akzentuiertes und sich variierendes Geschehen an der Gitarre, das hin und wieder ein bisschen Unruhe und Dissonanz in das melodiereine Gefüge setzt, im jazziges Gegenspiel zum Schlagzeug auf dem viel gezimbelt wird, und über all dem die Stimme eines Erzählers, erzeugen traurige Melancholien und mitreißenden Drive, Scheppern, elektronisch verstärkten Saitenlärm und gemäßigt wild durcheinanderflirrenden Krach der wattig weich aufgefangen wird. Und all das durchwringt vom Blues.

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