Yotam ::: Rob Moir | 28.05.17 | Ilses Erika

An einem sonnenschweren Nachmittag im baumgrünen Freisitz des Prager Frühling. Zestbedingt zu spät für den ersten Teil des Konzertabends, doch wird uns versichert dass es großartig war. Doch rechtzeitig für den Soundcheck von Yotam auf der winzigen vor pittoresk verfallener Mauer und großem Baum auf der einen, und blaubeblühtem Kräuterhang auf der anderen Seite umgebenen Bühne, um in Ruhe noch kurz alles in Augenschein zu nehmen, Strandstühle, Hunde, Kinder, entspannte Menschen überall.

Das Konzert erinnert an das im letzten Jahr in noch winterlicher Kälte, doch irgendwas an der Umgebung, scheint noch mehr die albernen und witzelnden Seiten Yotams hervorzuholen, und weniger die schwermütig Nachdenklichen. Und so besingt er mit seiner einzigartig fließenden Stimme seine, nach eigener Aussage, Lieblingsthemen, das Tourleben, Schweiß, Whiskey, Beziehungen, und baut dabei improvisierend den ein oder anderen Hund der gerade vor einem Kind sitzt und es anstarrt, oder sich an einem Tisch knapp vor der Bühne begrüßende Menschen mit in seine Songs ein, »Hi, nice to see you again«, die sodann ertappt bis verdutzt aufblicken, oder entledigt sich seiner Gitarre um mit einem Sandkasteneimer und entsprechender Schaufel gegeneinander schlagend nur vom dumpfen Hall dieses Rhythmusinstruments und dem Publikum begleitet seine Weisen weiter in die Welt zu singen. Es schrammelt wohlklingend, mit einer belebten Dosis Punk, und voller froher Laune. Kurz vor Zugabe holt er sich noch einen befreundeten Musiker mit nach vorne, und dann auch Rob Moir, der zur Improvisation gezwungen darüber singt, dass er schon weiß warum er vor Jahren damit aufgehört hat, aber darin brilliert indem er einen kleinen blonden Jungen in der Strandstuhlreihe ansingt, was er denn mal werden möchte, von diesem keine Regung im etwas bockigen Gesicht empfängt, und ihm dann eine Zukunft als Emo weissagt.

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