Pessoa–de Campos ::: alle Zeiten

»Betrachte ich den Himmel des Tages, er spiegelt den Himmel der Nacht, und dieses sphärische, konkave Universum, ich sehe es wie einen Spiegel, in dem wir leben, begrenzt, da es in seinem Inneren ist, doch mit Sternen und der Sonne, die das Sichtbare nach außen hin zerreißen, hin zum Konvexen, das unendlich ist, und dort, im Wahren, werde ich die Gestirne und das Leben aus meiner Tasche ziehen als Geschenk an das Richtige, und werde erneut im Leben lesen, wie in einem sorgsam verwahrten Brief, und dann, bei besserem Licht, den Wortlaut zu verstehen und wissen. … bewege mich diagonal zu allem aufwärts, durch alle Zwischenräume hindurch, sprenge wie Staub, der ich nicht bin, die Hülle, und gehe auf Reisen … Kehre wer weiß wie oft? zurück zum selben Punkt (was weiß wer nachts geht vom Gehen und von der Nacht?), und nehme in meiner Tasche alles Gesehene* mit – den Himmel mit seinen Sternen, und die Sonne mit all ihren Erscheinungsweisen, und alle Jahreszeiten mit ihrer bunten Farbpalette …«

(Fernando Pessoa/Àlvaro de Campos, Todesode, in: Poesie und Prosa)

* & Geschehene

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