Pessoa–de Campos ::: sich selbst aufräumen

»Das Leben ordnen, Regale einrichten im Wollen und Tun … das will ich jetzt, wie ich es immer schon wollte, mit dem gleichen Ergebnis; Doch wie gut, eine klare Absicht zu haben, unerschütterlich nur in der Klarheit, etwas zu tun!« … Koffer packen für das Endgültige, »und morgen genausoweit sein wie vorgestern – ein Vorgestern das ein Immer ist …

… Auch die anderen sind Romantiker, auch die anderen bringen nichts zustande, auch die anderen schauen ein Leben lang auf ungepackte Koffer, auch die anderen schlafen neben halb verfassten Papieren, auch die anderen sind ich. …

… Ich schaue auf von den Papieren, die ich nun doch nicht zu ordnen gedenke … Ich habe mich von allen Göttern losgesagt angesichts eines unaufgeräumten Sekretärs … Und meine Müdigkeit ist ein alter Kahn, der an einem verlassenen Strand verrottet, und mit diesem Bild irgendeines anderen Dichters schließe ich den Sekretär und das Gedicht.

Gleich einem Gott habe ich weder die Wahrheit aufgeräumt noch das Leben.«

(Fernando Pessoa/Àlvaro de Campos, Beinahe, in: Poesie und Prosa)

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