Pessoa–de Campos ::: selbst sein und andere(s) sein

»Keine Epoche vermittelt ihre Empfindsamkeit einer anderen … nur ihre Einsicht in diese Empfindsamkeit. Mittels unserer Empfindsamkeit sind wir wir selbst. Mittels unserer Einsicht sind wir andere. Diese Einsicht fächert uns auf; und durch das was uns auffächert, überleben wir. Jede Epoche liefert den nachfolgenden nur das, was sie nicht war … Ein Gott im heidnischen Sinne, mit anderen Worten, ein wahrer Gott, ist nicht mehr als die Einsicht die ein Lebewesen in sich selbst hat …

… sich verstellen heißt sich kennen.«

(Fernando Pessoa/Àlvaro de Campos, Ambiente, in: Poesie und Prosa)

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