munro ::: Combray, Dublin, Jubilee

»… ließ diesen Blick nie vorübergehen ohne etwas zu sagen. Dort ist Jubilee, … oder dort vorne liegt also die Metropole, oder sie murmelte sogar undeutlich ein Gedicht vor sich hin … und durch diese Worte, ob sie nun müde, ironisch oder ehrlich dankbar waren, schien mir Jubilee seine Existenz zu erhalten. So als wären diese Straßenlaternen und Gehsteige, die Festung in der Wildnis, das offene und geheime Muster der Stadt – eine Zuflucht und ein Rätsel – ohne ihr Einverständnis, ohne ihre Billigung nicht da.«

»… die Hauptsache war, dass es mir wahr erschien, nicht real, sondern wahr, so als hätte ich solche Menschen und eine solche Geschichte entdeckt und mir nicht ausgedacht, so als läge diese Stadt unmittelbar hinter der, durch die ich jeden Tag ging … und keine Liste konnte enthalten, was ich eigentlich wollte, denn was ich wollte, war alles, jede Schicht von Sprache und Denken, jeden Lichtstrahl auf Rinde oder Wänden, jeden Geruch, jedes Schlagloch, jeden Schmerz, jeden Riss, jede Illusion – festgehalten und zusammengehalten – leuchtendhell, für immer.«

(Alice Munro, Kleine Aussichten)

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