Verloren zwischen Schwimm- und Markthallen | Die große Alltagstraumtriologie | Teil I

Ein kleiner Traumpost für Tine.

Weil ihr die Kurzerzählung des vor Ewigkeiten geträumten Traumes so gefallen hat, oder sie dies zumindest überzeugend vorzuspielen in der Lage war.

Weil ich die Hoffnung hege damit die Kategorie Traumlande zu puschen und endlich reiche Fremdtraumernte einzufahren.

Und weil ich festgestellt habe, dass ich mit meinen Traumaufzeichnungen eine hübsche kleine Triologie zwischen den damals gerade aktuellen Alltäglichkeiten Schwimmhalle und Supermarkt zusammenstellen kann. In den Supermarkt gehe ich immer noch. Vielleicht habe ich ja hiermit auch ein neues Argument warum ich so lange den wiederholten Anfragen mal wieder mitzuschwimmen widerstehen konnte. Es ist die tiefenpsychologische Angst vor diesen Träumen die aus regelmäßigem Schwimmkonsum resultieren. Sie ist es die mich vom Hort des fröhlichen Planschens so lange fernhielt. Keineswegs meine Sportmuffeligkeit.

Teil I | Ein neuer Retter für Rolands Welt wird entsannt. Noch weiß sie nichts von ihrer Bestimmung und schwimmt ahnungslos ihre Bahnen.

Vorspann. Sandige arenenhafte Umgebung. Der Sand schwebt vom Wind angehoben bis zur Kniehöhe über dem Boden und umweht neblig eine liegende Gestalt. Würde ich in Träumen Geräusche vernehmen, hörte man ein hohes Pfeifen von der windigen Sorte, wie es nur auf dem Untergang geweihten Welten exisitieren kann. Der liegende Held — der Vater — wird von einem bewaffnetem Ritter, er trägt einen dieser Blechhelme bei dem kaum die Augen durchs Visier erahnbar sind, mit Bleistachelkugel attackiert. Gleichzeitig wabert geisterhaft die Information »er ist es noch nicht« durch den Traum.

Szeneriewechsel, mit dem Gefühl in einer anderen Welt — unserer Welt zu sein. Schwimmhalle. Ein Mädchen als Hauptfigur. Sie ist in einer Art Ferienlager, in dem aber alle Altersgruppen* bunt gemischt sind, und schwimmt gerade ihre Bahnen. Irgendwann ist nur in der mittleren Bahn kein Wasser mehr. Links und rechts türmen sich wie bei Moses die Wassermassen auf. Die Leute in der mittleren Bahn stehen noch etwas am Beckenboden ehe sie die neue Situation annehmen und anfangen mit Armschwimmbewegungen auf und ab zu gehen. Auch das Mädchen geht/schwimmt in der mittleren Bahn.

Später in der Umkleide, viele Spinde. In der Spindreihe neben derjenigen des Mädchens sind 3 bis 5 Personen, die in irgendeiner mysteriös erfühlbaren Weise »gezeichnet« sind unter die anderen Menschen gemischt. Sie stehen konspirativ doch gleichzeitig wachsam beisammen, anscheinend nicht einig zu welchem Zeitpunkt sie ihre Aufgabe erfüllen, wann sie sich zu erkennen geben sollen. Das Mädchen weiß nicht, dass diese Personen, Menschen oder Wesenheiten, als ihre Beschützer dort sind. Doch ich bin mir dessen bewusst. Oder sind sie doch eher bedrohend? Sie weiß nichts von ihrem Vater, und nicht, dass sie zu einem das Gute gegen das Böse-Kampf auserkoren ist.

Zeitschnitt, Weltenwechsel, ein Blick in die Zukunft. Man sieht das Mädchen zusammen mit ihren Gefährten, den Beschützern aus der Umkleide, durch eine erdige, windige, düstere Ackerlandschaft wandern oder eher sich mit letzter Kraft schleppen.

Wieder zurück im »Ferienlager«. Das Mädchen, ein paar Omas, andere Jugendliche und die Beschützer sammeln sich im Aufenthaltsraum zu einem Ausflug. Zuvor ging das Mädchen etwas orientierungslos und verloren durch verschiedene Flure und Zimmer, und führte kürzere Gespräche mit Menschen denen sie begegnete. Später sieht man wie ein Bus die von Wald gesäumte Straße, die vom Ferienlager wegführt, entlangfährt und hügelabwärts um eine Kurve verschwindet. Nur ein Tagesausflug. Nichts weiter.

* Damals war es mir noch nicht klar, aber jetzt bin ich mir sicher, dass dieses Lager dazu dient auserwählte Menschen zu finden, und liebe die Vorstellung wie dort eine alte Omi entdeckt wird, dazu auserkoren die Welt zu retten. Vermutlich ist es mir deswegen gerade klargeworden, weil ich vor kurzem Terry Pratchetts Wahre Helden gelesen habe. Hier noch ein Bild um die Schönheit dieser Vorstellung weiter zu visualisieren.

4 Kommentare
  1. Tinecita · February 16, 2009 @ 09:33

    Guten Morgen, sag mal Måni, willst du nicht mal das Buch zu deinem Film schreiben?!? Ich dachte, ich träume Geschichten aber das toppt alles!! :) Bin gespannt auf die anderen 2 Teile :P LG, Tinæ

  2. admini · February 17, 2009 @ 09:17

    Ja, leider handelt es sich bei den anderen 2 Teilen nicht um die Fortsetzung. Wäre auch sehr gespannt wies weitergeht. Aber wir werden es wohl nie erfahren … :-(

    Ich glaube ich konzentiere mich besser voll und ganz auf die Veröffentlichung von Moni O’Donnell’s großen Abenteuern auf the-passage. Mit freundlicher Unterstützung von Ines und Tines.

    Und jetzt mach schon. Rück wenigstens einen raus. Nur einen einzigen Traum. Wirst schon sehen. Beim aufschreiben erinnert man sich wieder an viel mehr Details, und wenn Du was dazudichtest kanns auch keiner nachprüfen ;-)

  3. Tine · February 18, 2009 @ 09:47

    mmmh…ich erinner mich immer nur kurz nach dem Aufwachen an die kleinen niedlichen Träume. Werde mich aber demnächst direkt an den Rechner hocken um drauf los zu tippen und dir Fremdtraumerlebnisse zu liefern!

    Bin gespannt wie Moni O´Donnells Abenteuer bei den the-passage-Fans ankommt! Sie wird sicher alle Herzen stürmen und uns mitleidige Blicke einbringen ;)

  4. admini · February 18, 2009 @ 20:57

    “Igitt. Das ist ja ekelerregend. Wie kann man nur so niedliche träume haben?”

    :-D :-D :-P

    Neinnein. Nur raus damit. Wozu sind Freunde denn da. Kannst uns auch Deine niedlichen Träume erzählen ;-)

    Miss Sheepy O. Ohja. So ist es ja immer. Die Miss glänzt und wird von allen geliebt, und wir stehen wie die garstigen Stiefschwestern ungeliebt daneben :-)

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