perec ::: spröde/geheime Spiegelungen seiner selbst

»Seit langem schon hatte ich das gleiche auch mit meinen Träumen getan. Lange vor Beginn meiner Analyse war ich nachts wachgeworden, um sie in schwarze Hefte zu schreiben, von denen ich mich nie trennte. Sehr schnell war ich zu einer solchen Übung gelangt, dass mir die Träume bereits fertig geschrieben in die Hand kamen, einschließlich ihres Titels. Wie groß auch immer meine selbst heute noch vorhandene Neigung für diese spröden und geheimen Aussagen ist, bei denen die Spiegelungen meiner Geschichte über unzählige Prismen zu mir zu gelangen scheinen, habe ich schließlich doch akzeptiert, dass diese Träume nicht erlebt worden waren, um Träume zu sein, sondern geträumt, um zu Texten zu werden, dass sie nicht der Königsweg waren, für den ich sie gehalten hatte, sondern gewundene Wege, die mich jedes Mal stärker von einer Erkenntnis meiner selbst entfernten.«

(Georges Perec, Orte einer List, in: Denken/Ordnen)

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