thoreauvian ::: geflügelte Feuerfunken & Nachtsein

»viele Menschen gehen bei Tag, wenige bei Nacht. Das ist eine grundverschiedene Zeit. Statt der Sonne: Mond und Sterne; statt der Walddrossel: die Falkennachtschwalbe; statt des Schmetterlings: Leuchtkäfer, geflügelte Feuerfunken! Wer hätte das gedacht? Welche Art Leben und welch kühler Bedacht wohnen in einem Feuerfunken an taufeuchten Stellen? … statt singenden Vögeln: das Quaken von Fröschen und der stärkere Traum der Grillen. Die Kartoffeln stehen gut im Wuchs, der Mais gedeiht, die Büsche ragen vage auf, und im Mondlicht sind die Schatten von Felsen und Bäumen und Büschen und Hügeln deutlicher als die Dinge selbst. Die kleinsten Unebenheiten im Boden werden durch den Schatten aufgedeckt … die Farne im Wald scheinen von tropischer Größe zu sein; die zwischen den Bäumen sichtbaren Teiche sind so lichtvoll wie der Himmel. … Die Wälder sind schwer und dunkel. Die Natur schläft. Die Felsen speichern die Sonnenwärme die sie den ganzen Abend über aufgesaugt haben.«

(Henry D. Thoreau, Tagebuch II)

… das Draußen in der Nacht vermissen, wie wehmütig klar es einem wird, wenn man diese so genaue kaleidoskopartig schillernde Zusammenschau an Nachtsein liest, doch auch glücklich, jeden dieser Sätze mit eigenen Erfahrungen empfinden können

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