… nie krank zu sein | Tag 4: Sonntag

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Besser? Etwas. Endlich Lust auf Latte Machiato. Das ist doch schon was. Aber ein Toast und Honigmelonenscheibchen genügen.

Kopf immer noch zu. Die wärmende Mütze wird langsam unangenehm und nervt. Der Tag vergeht. Im Gegensatz zu Tag 2 kann ich nicht mehr durchschlafen. Bin auch eigentlich recht »da« — nur der Kopf. Arrrghhh.

Am späten Nachmittag habe ich genug von dem einen Zimmer. Ich kenne es nun. Musik hören. Das wär was. Aber die Ohren. Schmerz hat zwar und das ohne Aspirin deutlich nachgelassen. Aber trotzdem noch da.

Setze mich mit Kirschkernkissen unbemützt vor die Heizung im anderen Zimmer. Nach dem Aufwärmvorgang auf dem Heizkörper wird das Kikeki abwechselnd auf dem linken und dem rechten Ohr platziert. Ich sehe aus dem Fenster in den hellblauen Himmel. Die Aussicht ist schön. Ich fühle mich friedlich. Geläutert. Genügsam.

Nach einer halben Stunde zieht eine Krähenschaar durch die Straßenschlucht zwischen Fenster und gegenüberliegenden Wohnhaus vorüber. Ich blicke jeder Einzelnen aufmerksam nach.

Ich beginne zu ahnen wie aufregend es sein kann täglich aus dem Fenster zu sehen. Hinter jedem Moment lauert überraschendes Geschehen.

Auf der Fensterbank stehen Cracker. Müde angle ich mir die Packung und esse 2 davon.

Als ich wieder aufblicke ist es stockfinster geworden. Die so kostbar zu nutzende Krankenzeit, sie verrinnt. Frustierter Aufschrei. Wo blieben meine prächtigen Gedanken die ich denken wollte?

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