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Fotorunde ::: hjemmejorden

Auf dem Weg zum Alpinensteig, über diese aufgebrochenen Straßenplatten die mich seit meiner Kindheit begleiten. Melancholie umgibt die Landschaft. Es tröpfelt immer mehr, doch die Luft ist weiterhin wohlig warm, den Weg entlang am Beginn des Alpinensteigs voller Freude eine Begegnung mit einem weißen Flieder, kleinere, weniger dicht gedrängte Blüten, insgesamt zierlicher als die Gartenflieder, doch der Duft versüßt die Luft. Überhaupt, der Duft überall. Die Blüten. Der Waldboden, die Wiesenwege am Alpinensteig. Rauschzustand.

Der Himmel ist langsam dräuend zu nennen. Am Beginn des Alpinensteigs, allein, nur der Frühling, der Flieder, der Regen und ich. Er frischt auf, wird mehr, Vorteil eines kopftuchtauglichen Halstuchs wird entdeckt, ich spanne es über mich wie ein Segel und fühle mich frei, während ein leichter Wind es über mir hält.

Der jetzt beständige Regen läßt mich einen Aufenthalt in einem Wäldchen gegenüber einer Geherkundung bevorzugen. Am Hang gegenüber die Schafe, die ich schon von weitem gehört habe wie einen Jahrmarkt. Diverse kleine Blümchen entzücken. Mit dem Kopftuch in Gedanken in die Zeit von meinen Großmüttern treibend genieße ich das in der nichtsonnigen Natur mit mir sein.

mehr Frühlingsregenstimmung …

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Woolf ::: muss die sonnenfinsternis interessieren

»jetzt muss ich die Sonnenfinsternis interessieren«

»… mir kam die Vorstellung, wir wären sehr alte Völker, in der Geburtsstunde der Welt, Druiden bei Stonehenge: (dieser Gedanke tauchte allerdings deutlicher beim ersten bleichen Licht auf) … dann schauten wir wieder zum blau hin: & rasch, sehr sehr schnell, verblassten alle Farben; es wurde dunkler und dunkler, wie wenn ein heftiger Sturm einsetzt; das Licht sank & sank: wir sagten uns, das ist der Schatten; & wir dachten: jetzt ist es vorbei — das ist der Schatten, als das Licht plötzlich ausging. Wir waren gefallen. Es war verlöscht. Da war keine Farbe. Die Erde war tot. Das war der überraschendste Augenblick: & der nächste, als die Wolke, als würde ein Ball zurückprallen, wieder Farbe annahm, bloß eine sprühende ätherische Farbe & so das Licht wiederkam. Ich hatte sehr stark das Gefühl, als das Licht ausging, einer unendlichen Verbeugung; etwas das niederkniete, & tief & plötzlich aufgehoben würde, als die Farben kamen. Sie kamen überraschend leicht & schnell & schön im Tal & über den Hügeln zurück — zunächst wundersam glitzernd & von ätherischer Leichtigkeit, später beinahe normal, aber mit einem starken Gefühl der Erleichterung. Es war wie eine Genesung. Es war uns viel schlechter gegangen als wir erwartet hatten. Wir hatten die Welt tot gesehen. Das lag in der Macht der Natur. Unsere Größe hatte sich ebenfalls gezeigt. Nun wurden wir wieder zu Ray auf der Decke …«

Randnotiz »die Farbe war ein paar Augenblicke lang von zauberhafter Art – frisch, vielfältig – hier blau, & dort braun, ganz neue Farben, als wären sie ausgewaschen und neu gemalt worden«

»… man fühlte sich aschfal. Dann – war es vorbei bis 1999« … »auch dass man aus seinem Londoner Wohnzimmer herausgenommen worden war und abgesetzt auf dem wildesten Hochmoor Englands, war beeindruckend!«

(Virginia Woolf, Tagebuch)

… Erinnerungen an die eigene Vergangenheit, die Sonnenfinsternis in Ingolstadt herbeigezaubert. Dieses Gefühl, wie die Nacht einfach so über einen hinwegwischt. Als sie anrauscht, mächtig, die verstummenden Vögel, und es ist dunkel, und in einem Schwung zieht die Dunkelheit über einen hinweg, und es ist wieder Tag. Zauber. Magie. Und das alles auf einem Schottervorplatz vor irgendwelchen Bahnhofslagerhallen. Und nun schon bald wieder eine Sonnenfinsternis, wenn auch keine totale in Europa. Und der Verweis im Buch, dass die nächste totale Sonnenfinsternis erst 1999 sein wird, … ein Band streckt sich von hier nach dort.

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Fotorunde ::: elbstadt

… mit espanischen Schwaben in der Elbstadt …

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | VIII

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Freitag. Beschließe meine Mitreisenden nach der gestern stumm verfolgten Twin Peaks-Dokumentation gleich morgens mit der Idee zu konfrontieren in Folge des nur mäßig mit Teilnehmern bestückten Schweigetags heute einen Tag des Rückwärtssprechen zu absolvieren. Auch dies wird wie zu erwarten abgewiegelt.
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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | VII

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Donnerstag. Tag des Schweigens. Suche nach innerem Gedankensturm und darauffolgender Ruhe. Da meine drei Mitreisenden aber beständig vor sich hin plappern, fühlt es sich eher an wie das unbeteiligte Zuschauen bei einem Kinofilm. Trotzdem: nicht uninteressant! Bin stolz darauf zahllose Pointen auf das Gesagte nicht zu äußern und genieße das Gefühl wie sie auf Nimmerwiedersehen ungesagt davontreiben.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | VI

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Mittwoch, Wattwanderung. Das Watt war wieder hervorragend schlickig, auch wenn leider seit dem letzten Mal die tiefste Schlickstrecke gewegnet wurde. Feine braunschwarze Geruchspartikel umspielen die Nüstern, die Herzmuscheln beim Einbuddeln allerdings aufgrund der Kälte weitaus weniger fidel als beim letzten Mal.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | V

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Dienstag. Haben bei einem Kapitän am Hafen ein Schiff für eine Expedition zu den Seehundbänken klar gemacht. Das Wetter an diesem Tag ist hierzu geradezu herausfordernd hervorragend geeignet. Finden uns Achtern auf den Außenbänken ein, und installieren unsere Beobachtungsgeräte. Bei glitzerndem Sonnenschein legt die MS Flinthörn ab.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | IV

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Montag. Auf dem Weg zum Nordstand. Begegnen diversen Vertretern anderer Spezies auf den Trottoirs. Am Strand thermische Versuche mittels Drachensteigen. Aus Frust über kaum vorhandene Steinfunde beginnen wir Boccia zu spielen. Auf dem Rückweg wird vom Abenteurer ein riesiges Steinvorkommen für uns entdeckt, das das zurückweichende Wasser freigegeben hat. Können unser plötzliches Glück mit den Händen kaum halten. Wiederum wundersame Sandformationen. Für diese erhabenen Augenblicke der bloßen Naturschau schlägt das Naturforscherherz. Und dazu diese von Brandungsaerosolen satte Luft!

Abends eingehende Analyse der gemachten Funde bis in die späte Nacht. Quintessenz: Es handelt sich um verschiedenartige Steine.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | III

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Sonntag. Ich erwache wie gewohnt früh, leider als einzige, meine Mitreisenden liegen noch in der Umarmung des Schlafs. Hatte eigentlich erwartet den unermüdlichen Institutsleiter im Aufenthaltsraum, mit seinen Aufzeichnungen beschäftigt, anzutreffen. Regen hat nachgelassen, Himmel immer noch grau doch lichtig durchsetzt, sieht noch freundlicher grau verhangen aus als gestern, Bebauung immer noch Backstein, Gartenvögel zwitschern fidel von den Büschen, nur hin und wieder fliegt das Gekrahh einer Möwe darüber. Es zieht mich zum Meer, doch die strenge und unmißverständlich verfasste Instituts-Etikette verlangt dass der erste Gang dorthin gemeinsam unternommen wird. Nähere mich fast gefährlich bereits dem ersten Forschungsziel: Untersuchungen zu Entstehung, Verlauf und sich daraus entwickelnder Auflösungsstrategien der Langeweile (österr. Fadesse) beim Homo Sapiens. Durch das Festhalten der gestrigen Anreise kann ich der Langeweile gerade noch entrinnen. Rollkoffergeräusche schieben sich in meine Aufmerksamkeit, vermeine seit Stunden nichts anderes zu hören. Was für ein Getummel. Werde wieder müde. Höre ich von hier das Meer rauschen oder entspringt dies meiner schläfrigen Phantasie? Man spricht hierbei wohl von fantastischem Gehör.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | II

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Samstag. Die Mitglieder des Institutes Göritz versammeln sich frühmorgens auf den Bahnsteigen des Leipziger Bahnhauptgebäudes. Der Wind weht bei eisiger Witterung, klirrende Kälte, doch in den Herzen der Expeditionsteilnehmer schlägt allein in wissenschaftlicher Begeisterung die Vorfreude auf die zahlreichen Entdeckungen. Die Stimmung ist gehoben. Noch weiter, weiter nach Norden, arktische Bedingungen werden unser sicherlich harren und unsere Tapferkeit einer harten Prüfung unterstellen.

An dieser Stelle ist es wohl üblich ein paar Worte über die Ausrüstung zu verlieren. Als Leichtforscher haben wir uns mit unserem Gepäck natürlich sehr zurückgehalten. Lediglich den Wagen 9 der transnordischen Eisenbahn haben wir dafür reserviert, und ganz knapp passt auch alles hinein. In unserem Gepäck befindet sich: diverse Fachliteratur, Mikroskope, die natürlich enorm empfindlich sind und dementsprechend gut gelagert und daher in mannshohe Sperrholzkisten ausgepolstert verpackt wurden, Kameras, ein Fernglas, eigene Aufzeichnungen die in Vorbereitung der Expedition getätigt wurden, der zu erwartenden Witterung gemäßes Schuhwerk und andere Bekleidung, Kompaß, Landvermessungsgeräte, und das Noob, unsere androide Quotenlebensform … und Verpflegung die uns über die lange und beschwerliche Anfahrt am Leben erhalten soll. Im Ort wollen wir uns dann neu eindecken. Der Institutsleiter hält weiter an seinem Vorhaben fest dass allein vor Ort die besten Fischernerzstiefel zu bekommen seien, jahrtausendealte Tradition und Erfahrung, und er es unsinnig findet sich mit sicherlich schlechter verarbeiteter Ware bereits auf dem Festland einzudecken.

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Expedition langes Eiland | 24.05 bis 2.06 | I

ein unmöglicher Forschungsbericht fantasiebegeisterter Dilettanten

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Praeambel. Ich weiß jetzt was auf meinem Notfallschild für den Schweigetag stehen wird. Nicht Silentium, auch nicht Welttag der Stille.

Sondern: Schweigegelübde.

Vielleicht mach ich mir auch mehrere Schilder zum Durchwechseln und Austesten der verschiedenen Reaktionen.

Vorahnung. Wenn man nicht spricht werden die Stimmen im Kopf vermutlich unerträglich laut. Ein Tumult hin- und hereilender, sich gegenseitig aufwiegelnder Gedanken, eine Flut die nicht gestoppt werden kann.

Ich denke daher reden die Menschen so viel. Sie halten den Lärm in ihrem Kopf nicht aus. Flucht in die Äußerlichkeit.

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espanische Erlebnisse V

zu Besuch bei Whity und Miss Pili in Santiago, 26. Juli bis 3. August

Ich kann sehr gut und ausdrucksvoll leiden. Ohne mich zu sehr hervortun zu wollen, muss ich doch kundtun dass ich prägnant, anschaulich und eindrucksvoll leiden kann. Ich lasse auch gerne andere daran teilhaben. Anderen kommt kein Laut der Klage über die Lippen und sie rühmen sich deswegen. Eifersüchtig behalten sie ihr Leid für sich. Ertappt man sie dann doch nach Tagen in ihrer Maladheit, suhlen sie sich darin sich nicht beklagt zu haben. Stoisch. Stolz. Dabei fehlt es ihnen nur an Ausdrucksvergnügen und Fantasiestärke. Herr Walte zollt mir oft indirekt Bewunderung dafür. Schon aus dem kleinsten Weh kann ich sehr viel herausholen.

Nie krank zu sein … auf Reisen

Es ist eine besondere Kunst das Meiste aus dem Leiden herauszuholen, ich möchte fast sagen, Leiden als Kunstform.

Seit einigen Jahren bieten mir Flugreisen dazu wunderbare Gelegenheit.

Ich freue mich schon auf das nächste Mal das ich alleine reise um jemand vollkommen Fremden wortlos durch mein inzwischen angehäuftes Arsenal und Ritual beeindrucken und befremden zu können.

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Fotorunde ::: Abtauchen am Eilsbrunner Riff

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Dresden im Schneenebel und Moneybrother in der Scheune | 9.12.12

Die schon wieder. Warum nicht?

Jean Luc schwebt mit Impulsantrieb durch dichten Nebel. Von Leipzig nach Dresden. Doch davon sieht man nichts, er könnte sich überall befinden, außer Schnee am Boden und Nebel in allen anderen Dimensionen ist keine Materie sichtbar. Schließlich meldet der Radar ein Tal vor uns und aus der Abwärtsbewegung schließen wir, dass wir uns auf direkter Landefahrt befinden. Der Nebel wird dünner und nachdem die Randzonen hinter uns liegen, ragen vor dem bewundernden Blick von Dame C einzelne Türme, Giebel und Prunk aus dem Nebel weich umfangen hervor, und tauchen hinter uns wieder in ihn ein.

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Rolling Ostsee, Lübeck im Nebel und Sonne im Meer

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