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Budzillus | 15.12.12 | Horns Erben

Grrrrrog und Budzillus. Eine wilde Mischung. Wie damals und ehedem. Und die Leuchtreklame am Horns Erben strahlt in altem orangenem Glanz auf die umliegenden Wohnhausfassaden.

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Dresden im Schneenebel und Moneybrother in der Scheune | 9.12.12

Die schon wieder. Warum nicht?

Jean Luc schwebt mit Impulsantrieb durch dichten Nebel. Von Leipzig nach Dresden. Doch davon sieht man nichts, er könnte sich überall befinden, außer Schnee am Boden und Nebel in allen anderen Dimensionen ist keine Materie sichtbar. Schließlich meldet der Radar ein Tal vor uns und aus der Abwärtsbewegung schließen wir, dass wir uns auf direkter Landefahrt befinden. Der Nebel wird dünner und nachdem die Randzonen hinter uns liegen, ragen vor dem bewundernden Blick von Dame C einzelne Türme, Giebel und Prunk aus dem Nebel weich umfangen hervor, und tauchen hinter uns wieder in ihn ein.

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Rolling Ostsee | 16.11 bis 18.11.12

Auf dem Weg zum Rolling Stone Weekender. Das flache Land zwischen Berlin und Hamburg liegt unterm Nebel. Baumextremitäten sind vom Rauhreif kristallisiert. Hie und da, Gelb. Tupfer. Ocker, Orange. Dann tauchen ganze Areale des Herbstes unter dem Nebel auf, Weiden in hellem grasgrün und gelb. Laubbuntbedeckter Waldboden, nadelgrüne Dunkelheit darüber, und auf allem schon der Hauch des Winters. Eine Farbe fehlt. Das Meer.

Zwischengedanke beim Anblick von kleinen weißen Säugetieren auf zugefrorenen Weiden die ich nicht erkennen konnte. Wie wäre es mit einem Bild von einer Hundeweide. Wir würde es auf einen wirken? Hunderte Hunde eingezäunt auf einer Weide. Ein Bild dafür, dass wir Hunde nicht als Futtertiere halten, und zum darüber Nachdenken warum eigentlich. Was Säugetiere und Vögel betrifft ist es in unserer Gesellschaft nicht üblich Raubtiere zu essen. Wir essen Hühner, Kühe, Schweine, Rotwild, doch wer würde einen Wolf verzehren, oder einen Hund, eine Katze, einen Geier? Als ob sie uns in ihrer Art näher wären, und daher tabu sind.

Das Feriendorf Weissenhäuser Strand. Altabgelebter Charme renoviert. Die Galerie eine üblich künstliche Einkaufspassagenlandschaft, die echtes Ambiente mit falschem Stein mimen soll. Wir sind begeistert. In der Passage tummeln sich Vinyl- und CD-Verkäufer, alle dem Durchschnittsalter und -typ der Festivalgänger angepaßt. Wir hingegen sind wieder vergleichsweise jung. Die Plattenbauunterkünfte sind von außen und in den Gängen noch staubig verfilzt, doch die Apartments innen neu hergerichtet in dunklem Laminat, und sehr geräumig. Unsere Aussicht geht über den sacht ansteigenden Deich gen Meer, doch in der ersten Etage sehen wir nur die Heerscharen an Festivalvolk die unermüdlich über den Deich pilgern. Der Nebel wird durch gelbbelaubte Birken aufgemuntert.

Nach Erkundung des Supermarkts und Erwählung des Brombeerlikörs als Getränk dieses Aufenthalts begeben wir uns in bereits frühdunkler Nacht auch kurz Richtung Meer. Aus dem Festivalzelt dringt der rockige Schlager der Tindersticks. Eine einzelne Möwe fliegt über den erleuchteten Weekenderschriftzug. Der Weg ist von Dünengras gesäumt, und der Sand fühlt sich unter den Schuhen weißpudrig an. Wir stehen in Sichtweite. Doch sehen nichts. Die Nacht und das mutmaßlich vor uns liegende Meer sind gleich schwarz. Die See liegt still unter der Seebrücke. Ich höre nichts. Ein ungewohntes Willkommen. Noch fünf Meter weiter und da hört man es endlich leise branden.

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Crippled Black Phoenix | 23.10.12 | UT Connewitz

In einer Nacht die nie schwärzer war
reichen die Schwingen des Phoenix weiter als sie ihn je zuvor getragen haben.

Der Anfang gleicht einer Messe. Wie Jünger sind wir gekommen um die nächste Lektion in Empfang zu nehmen (Lektion eins | zwei). Weiter zu lernen. Weiter aufzusteigen. Die Band betritt die Bühne, still, in sich ruhend, sicher. Klänge aus einer Art Kinderchor begleiten sie. Das Publikum wirkt nicht weniger ernst, die meisten sind absichtlich hier, sie wissen weshalb sie gekommen sind. Eine Hochzeremonie.

Die neueste Wiedergeburt des Phoenix zeigt sich in einem neuen Sänger. Eine Inkarnation nach dem Weggang von Joe Volk ging bereits an uns vorbei. Nun steht die Neugier bereit.

Die schlacksig spindeldürre schwarzgewandete Gestalt die sich mit schlenkernd wankelndem Gang mit auf der Bühne einfindet, scheint als wäre sie gewissermaßen die Allegorie des Crippled Black Phoenix, die zum Leben erwacht ist. Und als nach dem ersten Lied, in dem der Sänger nur durch einen stimmverzerrenden Flüsterverstärker sang, ein Zweites mit seinem vollen Gesang anhebt, scheint noch etwas anderes unabdingbar. Es ist als wäre der Sänger direkt aus der Musik, die Herr Greaves jahrelang ausgebrütet hat, geschlüpft. Um nicht zu sagen ausgeschissen worden.

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Golden Kanine | 22.10 | Moritzbastei

Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut,
es wird immer alles gleich ein wenig anders,
wenn man es ausspricht, ein wenig verfälscht, ein wenig närrisch
– ja und auch das ist gut und gefällt mir sehr,
auch damit bin ich sehr einverstanden,
dass das was eines Menschen Schatz und Weisheit ist,
dem anderen wie Narrheit klingt
(Hesse, Siddharta)

Erinnern wir uns.

Der Tag zuvor. Der schönste Tag der Welt, alles leuchtend, die Linden gelb, alles Sonne. Die Straßenbahn trägt uns vom Waldstraßenviertel bis nach Connewitz ins Zest zu einem Treffen mit Rosa und Aristide, durch diesen unfassbar goldstrahlenden Tunnel der links und rechts aller Straßen sich tummelnden Linden.

Am Morgen. Milchig feuchter Nebel, alles grau. Gestern wie eine Illusion. Wir treffen uns mit Rosa abends auf der stimmungsvoll im Nebel kauernden Moritzbastei. Diesselben Personen, eine andere Welt, doch diese, können wir hinter uns lassen. Wir steigen hinab.

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Therese Aune ::: Einar Stray | 12.10.12 | UT Connewitz

Das UT Connewitz wird bereits winterlich bestandheizt. Der Raum vor der Bühne ist beim Eintreten noch weitgehend leer, wird jedoch rasch von außen nach innen mit Konzertvolk aufgefüllt. Die Bühne ist bereits gedeckt. Das Nord Piano, Teppiche, diverse Effektgeräte und Elektronik. Irgendwann wird noch der Apfel der Zwietracht gebracht und neben dem e-Piano leuchtend aufgeklappt. Auf dem Bühnenboden befindet sich unter den Schlingkabeln eine mysteriöse runde Blechdose. Skruf steht darauf. Wir mutmaßen norwegische Hustenpastillen, und kein musikalisches Zubehör. Schon allein das wie »ü« gesprochene »u« in Skruf ist zu lautmalerisch hustig als das es anders sein könnte.

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Digger Barnes & Pencil Quincy ::: Allie Parker | 3.06.12 | UT Connewitz

The River is young. The River ist old. …
The River is blue. And sometimes brown.
The River is black deep on the ground.
The River mourns. The River cries.
And he will lough about your desperate tries.

Lektionen in Bedächtigkeit.

Nach genau einem Jahreslauf haben wir zum zweiten Mal die Gelegenheit Digger Barnes im Rahmen der phänomenalen und weltgroßartigsten »cineastischen Musik-Show auf Erden«, der Diamond Road Show, zu erleben.

Was könnte man noch ergänzen, was hier nicht schon und wieder geschrieben wurde? Es bleibt nur noch ein schwelgendes Resümieren des Unveränderlichen, der notierende Geist lehnt sich etwas entspannt zurück, und erfreut sich frei an den zufallsbedingten Neueindrücken, die sich innerhalb der spektakulären Show ergeben. Zum Beispiel wenn die Projektionen der Diamond Road Show kurz verblassen, und zur psychischen Düsternis von Jim (666), der gigantische Schatten des sitzenden Digger dämonisch über der Bühne aufragt.

Eine schillernde Show die ihren diamantfunkelnden, spröde verstaubten Reiz, wie von abgehalfterten Diners und deren Besitzerinnen, aus dem geruhsamen und bedächtigen Aneinanderfügen von lange wirkenden Bildern, wie aus den leisen Tönen zieht, nie Hast zeigt oder zulässt. Alles so vorherbestimmt durchläuft, wie die Erde ihre Bahn um die Sonne.

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Motorpsycho & Ståle Storløkken | 19.04.12 | Conne Island

Sie stehen in ernster Anschauung symmetrischer Prinzipien auf der Bühne wie eine Zusammenrottung von Elementarteilchen und tragen ihr Konzeptalbum The Death Defying Unicorn vor, das einem schon auf Album wie ein Jahrtausendwerk im Bewußtsein klingt.

Innen die zwei langhaarigen Nuclei in schwarz. Solide, felsenfest, rockend. Auf der äußeren Schale der Schlagzeuger mit seinem kunststoffleuchtenden weißen Trommeln, ihm gegenüber, leicht erhöht schwebend, der solide, schwere Masse ausstrahlende, Holzorgelkörper, der wie aus einem Zeitriß aus der Vergangenheit gefallen zu sein scheint. Hinter der Holzorgelmasse flimmert dem Verständnis entzogen ein Oszillatorgerät. Um die Symmetrie zum Schlagzeug aufrechtzuerhalten trägt der elfenschmale Ståle einen transparent schimmernden weißen Umhang, die Kapuze zurückgeschlagen.

Beide, Ståle und der Schlagzeuger flirren in ihrem Spiel in photonenschneller Aufenthaltsunbestimmtheit. Ståle, sitzend, stehend, verschiedene Niveauebenen der verschiedenen Tasteninstrumente bespielend, die der Holzkörper birgt, wilden Jazz auf die Tasten schlagend und sich dabei wie ein alter Elf der sich einmal wieder richtig austoben darf, freuend, dann wieder Tasten lange drückend, der Klang der Orgel verliert sich und findet sich in den Gitarren wieder.

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Portico Quartet | 30.03.12 | Neues Schauspiel

Das Gefühl einer nächtlich durchwanderten Stadt.

Es gibt Musik die wie ein Abbild der Natur ist. Der ersten – der biologischen Natur. Dankbares Staunen über die Lebendigkeit jedes einzelnen Winkels, vom Wasser umspielte Felsen, vom Wind umflogene Baumwipfel, zwischen allem schwirrende Insekten, Knistern, Farben, Gerüche, Weite findet sich in Klängen die wie eine Ode an das was uns hervorbrachte sind.

Es gibt Musik die ist wie die Natur, die der Mensch erschaffen hat. Der Teil des Ökosystems Stadt der sich gut, geborgen, und hin und wieder magisch anfühlt. Der Teil der nachts in den Straßenschluchten von Straßenlichtern ausgeleuchtet wird, in denen sich nur wenige einsame Wanderer befinden. Die Enge der Tage ist verschwunden. Licht, das sich verlassen im Asphalt, im dunklen Fluß und in Fensterscheiben spiegelt. Die Fülle und Helligkeit des Tages ist nur eine Erinnerung wenn nicht gar ganz vergessen. Es ist eine Reise in eine andere Welt. Die Wirklichkeit der Tagwelt hat eine Patina des Unwirklichen bekommen. Das Spiel der Natur greift in die Welt hinein. Blecherne Regentropfen etwa, die auf Regenrinnen, Mülltonnen und auf den geteerten Flächen anklingen. Pfützen bilden. Doch die meisten Geräusche sind von uns geschaffen. Quietschen, Motorenrauschen. Elektrisches Summen aus jeder Leuchtreklame, hinter jeder Hausmauer, die in jeder modernen Stadt eingebettete Zweitwelt der Computer, die in der zur Stadt gehörenden Musik Bestandteile der instrumentellen Entfaltung sind. Bedeutungen und Gedanken verschwimmen. Man bewegt sich nur noch hindurch. In jedem Moment ein neuer Blick, ein neuer Eindruck, der kurze Blick in eine Querstraße an der man vorbeiläuft. Gedanken. Sie prallen an, und fliegen wieder weg. Gelöst.

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Kristofer Åström and the Rainaways ::: Mattias Hellberg | 28.03.12 | Objekt 5, Halle

Die romanische Straße hat uns nach nur einwöchiger Abwesenheit zufällig wieder. Nach Naumburg sind wir nun in Halle, und beschlendern ein bisschen die Umgebung des Objekt 5 bis wir zum Kristofer Åström-Konzertabend eingelassen werden, vorbei an Burg Giebichenstein bis zur Saale. Es ist ein ruhiges Schlendern, da die uns umtösenden Motorengeräusche der prachtbreit neben uns verlaufenden Straße sowohl jedes vernünftige Gespräch verhindern, als auch die Unvernünftigen, die zusammen mit Herrn G. mindestens ebenso gerne zelebriert werden, erschweren. Wir sind hier. Der Abend lau. Das Konzert beginnt bald. Die Welt wirkt harmonisch und friedlich und wir sind an dem Ort an dem wir in diesem Moment sein wollen. Das war noch vor wenigen Stunden ungewiß.

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Kaizers Orchestra | 12.03.12 | Centraltheater

Beitrag beinhaltet über den Stream of Concert hinaus
weiterführende Gedanken zum Kaizerlichen Universum.
Einem Universum das größer ist als das es
eine annähernde Abhandlung gänzlich umfassen könnte.
Sicherlich größer als ein kurzzeiliger Bericht.

Jeg er større en livet. Og livet er større en deg.
(Psycho under min hatt, Beatrice)

An das Konzert im Postbahnhof in Berlin zurückdenkend, sind die zuschaulichen Begebenheiten im Centraltheater nicht anders als beschaulich und koselig zu nennen. Von den Polstersitzen bis zu den überschaubaren Plätzen und der gelüsterten Beleuchtung ein gediegener Rahmen für das angeschleppte Bühnenbild. Das alles ist dem Ideal eines Clubkonzerts so nah wie man es bei dieser Band gerade noch erreichen mag.

Die Bühne ist bereits gedeckt, Oma-Stehlämpchen, Instrumente und Ölfässer stehen auf antik gemusterten Teppichen bereit. Später wird das Licht oft vollkommen erlischen, und zu einer dieser Gelegenheiten bilden die zwei orange warm leuchtenden Stehlämpchen zusammen mit diversen Scheinwerfern zufällig verteilte orangene Scheiben auf der Netzhaut, in die plötzlich einsetzende Lichtstille. Was antiquiertes Stehlämpchen war, und was moderner Scheinwerfer ist den orangenen Kreisen nicht mehr anzusehen. Die Welten vermischen sich. Im Hintergrund der Bühne spannt sich dass monochromgraue, laternenbestückte fluchtpunkttiefziehende Motiv einer Straße aus dem zweiten Violetta Violetta-Album an dessen fernstem Punkt ein gigantischer Mond prankt.

Bildmaterialanbefaling: Michael Grein, Konzert 2012 in Köln

Der Beginn ohne Firlefanz und Propanz. Kein minutenlanges Introanspielen diesmal, bevor die Herren Kaizer die Bühne betreten. Es ist still, die Band begibt sich an ihre Plätze, und stolpert sich taktvoll verhalten und nonchalant in den herzfrohlockenden Walzerklang von Philemon, Arthur & the Dung hinein … in was für einen Klang.

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Me & my Drummer ::: Einar Stray | 6.01.12 | UT Connewitz

Noen sier at musikken er det høyeste av alle kunstene.
Etter en konsert kvelden som det, føler man særlig at det er sann.*

Es wird gesagt dass die Musik die Höchste aller Künste sei.
Nach einem Konzertabend wie diesem, weiß man dass es wahr ist.

Das Jahr ist noch keine Woche alt, das letzte hörkulturelle Live-Erlebnis liegt viel zu lange zurück, als Herr Walte mit dadurch umso stärker entfachter Freude auf einen Facebookveranstaltungshinweis des UT Connewitz reagiert. Einer aus Norwegen. Einmal reingehört. Auch in die Vorband. Ja, das könnte ein ganz und gar formidabler Konzertjahresauftakt werden. Ein kaum zu fassendes Glück. Noch ein paar Tage warten und freuen und es ist Freitag.

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Dale Cooper Quartet | 4.11.11 | Telegraph Jazzkeller

Sie sollten kommen, es wurde abgesagt, nun kamen sie doch. Mir war das ja von Anfang an klar, so dass mein Unterbewußtseinsübersinnlichkeitsfilter fröhlich den Konzerttermin weitergegeben hat, und ein jedes, das wurde doch abgesagt, von Herrn Walte ignorierte.

Während ein paar der zur Begleitung Auserkorenen nach dem Hineinhören mit Verweis auf das Gefühl sich in einem dunklem Raum zu befinden, in dem sich langsam jemand anschleicht und einen mit allen Mitteln von Spuk und Kunst furchterbar erschrecken will kopfschüttelnd und leicht fröstelnd abgesagt haben*, war es eine besondere Freude das kurzentschlossene und musikalisch weitaus unerschrockenere, musikhärtenerprobte Frl. Möws, sowie Kumpine Angela für diesen Abend gewinnen zu können.

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Crippled Black Phoenix | 2.11.11 | UT Connewitz

Gesang eines Metallwals

Der Phoenix. Lahm. Schwarz.

Immer wieder steigt er etwas mitgenommen und zerfleddert auf, um mit nicht nachlassendem Eifer Konzerttouren zu absolvieren.

Das Pech das ihn verfolgt, ignoriert er, immer weitermachen, nicht nachlassen. Mit jedem Rückschlag wird er für kommende Schicksalsangriffe unangreifbarer. Und irgendwann werden sie alle von ihm abprallen.

Es ist eine besondere Möglichkeit und Kostbarkeit unserer Zeit dass man sich vor alsbald anstehenden Konzerten durch arglose Botschaften, die die Bands über soziale Netzwerke streuen, in Unruhe versetzen lassen kann. Verbindung die man fühlen kann. Sei es dass eine Konzertlocation abgesprungen ist, ob irgendwer in jener oder welcher Stadt eine andere wüsste, oder gar selbst betreibt, oder immer lauter werdende Aufrufe, dass nach diversen neuen Bandmitgliedern gesucht wird, nur wenige Tage vor Tourbeginn.

Werden sie, wird der Phoenix es schaffen, oder doch nicht kommen? Das monatelang erwartete Konzert doch nicht stattfinden? Was einem einmal in Aussicht gestellt wird, das darf nicht weggenommen werden. Wie gestohlen wäre das. Der Phoenix richtet sich nervös sein gefläddertes Gefieder um bereit zu sein und man selbst bangt noch nervöser fernab des Geschehens mit.

Der Tag ist da. Wir sind im UT. An der Kasse. Nicht nur der Phoenix hat es geschafft. Auch das Dale Cooper Quartett wird Unkenrufen zum Trotz zwei Tage später auftreten wie wir erfahren und wie mir natürlich von Anfang an klar war. Nun heißt es nur noch warten. In den am Rand aneinandergeschobenen Kinositzen pausieren und warten. Warten auf den Phoenix.

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Neurosis | 18.07.11 | Conne Island

Auf dem Straßenbahnweg ins Conne Island können bereits erste Mitbesucher ausgemacht werden, ebenso wie die Verbreitung des Mate.

Die Götter der alten Griechen und Römer und weiterer Mittelmeerkultivierter, wie auch der Nordmänner, waren ehrfurchtgebietende Gesellen.

So wie Licht durch Schatten noch heller scheint, so erstrahlen Bands die vom kreativen Olymp aus geistverzückendes und sinnbenebelndes Donnerwetter auf die Erde herunter schleudern, durch die bloß menschliche Geschicklichkeit von Vorbands die solch herausragende Göttlichkeit missen.

So gibt es Bands die ganz annehmbar elektrische Lautstärke in gängigen Schüttel-das-Haupt-Riffs fabrizieren können und animierend selbst die dazu gehörenden Bewegungen ausführen, was sicherlich für die ersten Stufen pyramidial ansteigender Sludge- und Metal-Core-Bedürfnisse ausreicht. Und es gibt Künstler die der Lautstärke einen Sinn verleihen der über das Schütteln von Gliedmaßen, vornehmlich des Rumpfbereiches, hinaus geht. Die genreüblichen Tonabfolgen variieren sie virtuoser, ebenso wie das ganze Genre. Sie stimmen den Klang ihrer Instrumente für manches Stück neu und anders. Sie klingen auf andere Weise. Sie entwickeln leise Momente. Und doch sind alle Schreitaten vorhanden.

Wohl dem der dies selbst aus leicht erhöhter Warte analysieren kann.

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